Bonn. Die Deutsche Post steht angeblich kurz vor dem Verkauf ihrer US-Spedition Exel Transportation Services (ETS). Das berichtet die Financial Times Deutschland. Danach soll die Transaktion im ersten Quartal 2011 abgeschlossen sein; drei Interessenten sollen dem Bericht zufolge Interesse am Kauf der Spedition haben. Eine Sprecherin der Post wollte auf Anfrage der VerkehrsRundschau die Gerüchte nicht kommentieren.
Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, würde dies einen weiteren Rückzug der Post aus dem US-Markt bedeuten. Bereits in 2008 hatte der Bonner Konzern weitgehend sein unrentables inneramerikanisches Paketgeschäft aufgegeben. Außerdem hatte sich die Post erst unlängst von ihrem taggenauen Paketgeschäft in Frankreich und ihr Paketgeschäft in Großbritannien getrennt. Beide Bereiche sollen unwirtschaftlich gearbeitet haben. Auch das Unternehmen Exel Transportation Services (ETS), das im letzten Jahr umgerechnet rund 131 Millionen Euro (180 Millionen US-Dollar ) Umsatz erwirtschaftet hat, arbeitet der FTD zufolge wenig rentabel. Der Rückzug der Deutschen Post würde also in die bislang verfolgte Strategie des Konzerns passen.
ETS ist im Teil- und Komplettladungsgeschäft tätig und gehörte einst zum britischen Kontraktlogistiker Exel, den die Deutschen Post 2005 übernommen hatte. Heute zählt ETS zum Bereich Supply Chain (Kontraktlogistik) der Post, ihrem zweitgrößtem Umsatzbringer. (eh)