Berlin/Bonn. Den Streit über die Gründung neuer regionaler Paketgesellschaften und weitere Kosteneinsparungen wollen Deutsche Post und Verdi am Verhandlungstisch lösen. An diesem Donnerstag nehmen die Tarifpartner in diesem Zusammenhang Gespräche über eine Verkürzung der Arbeitszeit auf, kündigte Verdi am Mittwoch in Berlin an. Die Gewerkschaft fordert für 140.000 Beschäftigten eine Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 36,5 Stunden. Dies sei der Ausgleich für den Bruch des Vertrages zum Schutz vor Fremdvergabe in der Paketsparte. Die Post hatte im Januar damit begonnen, 49 Regionalgesellschaften in der Paketzustellung zu gründen, um Kosten zu sparen. In den neuen Firmen werden Löhne gezahlt, die unter dem Haustarif des Mutterkonzerns liegen, wogegen die Gewerkschaft protestiert.
Das Management weist den Vorwurf des Vertragsbruch zurück und argumentiert, dass die aufgekündigte Regelung zur Arbeitszeit sich auf Mitarbeiter bezieht, die von den neuen Gesellschaften gar nicht betroffen sind. Nach Ansicht von Verdi hält sich die Post mit der Aufbau eines flächendeckenden Netzes für die Paketzustellung nicht an tarifliche Vereinbarungen. Diese sehen vor, dass bei der Zustellung von Briefen und Paketen maximal 990 Paketzustellbezirke an interne oder externe Unternehmen vergeben werden dürfen. Hierfür verlangt die Gewerkschaft jetzt eine Kompensation. (dpa)