Pforzheim. Nach dem Willen der Gewerkschaft Verdi sollen die Mitarbeiter des Onlinehändlers Amazon am Montag erstmals auch am Standort Pforzheim die Arbeit niederlegen. Mit Beginn der Frühschicht seien die rund 900 Beschäftigten zum Streik aufgerufen, sagte ein Verdi-Sprecher am Montagmorgen. Damit seien zum ersten Mal die Beschäftigten von sieben großen Versandzentren zum Streik aufgerufen. Am Vormittag soll es eine Streikversammlung geben, an der auch der Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Klaus Ernst, teilnehmen werde. Die Geschäftsleitung von Amazon hatte nach Angaben von Verdi Tarifverhandlungen abgelehnt.
Amazon hatte zwar eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent angeboten, das reicht der Gewerkschaft aber nicht aus. Verdi fordert, dass sich Amazon in Pforzheim den Tarifverträgen des baden-württembergischen Einzel- und Versandhandels anschließt. Das lehne Amazon ab. Mit den Arbeitskämpfen an mehreren deutschen Standorten versucht Verdi seit dem Frühsommer 2013, für die mittlerweile rund 10.000 Mitarbeiter des US-Versandhandelsriesen in Deutschland einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels durchzusetzen. Amazon lehnt das ab und sieht sich selbst als Logistiker. (dpa/ks)