Frankfurt am Main. In der Luftfrachtkrise kommt die Lufthansa auf neue Sparideen. Nach Informationen der Gewerkschaft Verdi verlangt die Frachttochter des Dax-Konzerns, Lufthansa Cargo, von ihren Mitarbeitern, auf eine bereits vereinbarte Gehaltserhöhung von 2,2 Prozent ab Januar zu verzichten. Auch sollen die rund 2000 Betroffenen freiwillig drei Stunden die Woche kürzer arbeiten und dafür weitere Gehaltseinbußen hinnehmen, bestätigte am Freitag ein Gewerkschaftssprecher einen Vorab-Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“.
Lufthansa Cargo hatte zudem angekündigt, weltweit 800 Stellen zu streichen, davon rund 500 in Deutschland. Hintergrund sind große Überkapazitäten am Markt, in deren Folge die Frachtpreise deutlich zurückgegangen sind. Der Frachtflieger LH Cargo leidet darunter, dass andere Fluggesellschaften wegen des günstigen Kerosins mehr Passagierjets starten lassen und für diese Zuladungen suchen.
Den „Spiegel“-Bericht wollte das Unternehmen nicht kommentieren, sondern bestätigte nur allgemeine Gespräche mit den Gewerkschaften und Betriebsräten über mögliche Einsparungen.
Bei den Verdi-Mitgliedern hätten die neuerlichen Forderungen für Empörung gesorgt, erklärte der Gewerkschaftssprecher. Es gehe immerhin um verbindliche Verträge, die nicht einseitig aufgekündigt werden könnten. „Die Lufthansa sollte mehr Respekt zeigen vor den Leistungen der Beschäftigten.“ Am 7. Juli will die Gewerkschaft über das weitere Vorgehen beraten. (dpa)