Erfurt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Tariferhöhungsangebot der Speditionsarbeitgeber von insgesamt 22 Prozent abgelehnt. Das teilte die Arbeitgeberseite am Donnerstag mit.
In den letzten Wochen hatten Verdi und die Arbeitgeber, vertreten durch den Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV), über höhere Entgelte im Entgelttarifvertrag Spedition und Güterverkehr verhandelt. Nachdem die Arbeitgeber am 18. Juni den Arbeitnehmern für 2012 eine Entgelterhöhung von 18 Prozent und eine nochmalige Entgelterhöhung um 4 Prozent im Jahr 2013 angeboten hatten, erklärte Verdi nach Angaben der Arbeitgeber nun die Tarifverhandlungen als gescheitert. Der Entgelttarifvertrag Spedition und Güterverkehr hatte zuletzt im Jahr 2005 eine Entgelterhöhung erfahren, seit dem scheiterten Tarifverhandlungen laut LTV am Widerstand von Verdi.
Knackpunkt Mindestlohn
Die Gewerkschaft begründet das Scheitern der Verhandlungen mit dem Festhalten der Arbeitgeber am Einstiegsgehalt von 6,04 Euro pro Stunde. "Das ist uns einfach zu niedrig", sagte Verdi-Verhandlungsführer Andreas Wiedemann gegenüber der VerkehrsRundschau. Die Gewerkschaft wollte in den kommenden zwei Jahren ein Einstiegsstundenlohn von 8,51 Euro erreichen, wie er in Thüringen ab 1. Dezember auch für größere Logistikdienstleister gelte. Diesen Schritt wollte der LTV für den Bereich Spedition und Güterverkehr nicht mitgehen, sagte Wiedemann. Ob die Verhandlungen mit den Arbeitgebern noch wieder aufgenommen werden können, ließ der Verdi-Mann offen. (ak)
Ein Trucker
Robert Schubert