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Verdi lehnt 22-prozentige Tariferhöhung ab

21.06.2012 17:24 Uhr
Verdi lehnt 22-prozentige Tariferhöhung ab
Verdi lehnt 22-Prozent-Erhöhung für Speditionsmitarbeiter ab
© Foto: ddp/Martin Oeser

Verdi will einen Mindestlohn von 8,50 Euro in Thüringen durchsetzen und hat das Angebot der Speditionsarbeitgeber von insgesamt 22 Prozent abgelehnt.

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Erfurt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Tariferhöhungsangebot der Speditionsarbeitgeber von insgesamt 22 Prozent abgelehnt. Das teilte die Arbeitgeberseite am Donnerstag mit. 

In den letzten Wochen hatten Verdi und die Arbeitgeber, vertreten durch den Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV), über höhere Entgelte im Entgelttarifvertrag Spedition und Güterverkehr verhandelt. Nachdem die Arbeitgeber am 18. Juni den Arbeitnehmern für 2012 eine Entgelterhöhung von 18 Prozent und eine nochmalige Entgelterhöhung um 4 Prozent im Jahr 2013 angeboten hatten, erklärte Verdi nach Angaben der Arbeitgeber nun die Tarifverhandlungen als gescheitert. Der Entgelttarifvertrag Spedition und Güterverkehr hatte zuletzt im Jahr 2005 eine Entgelterhöhung erfahren, seit dem scheiterten Tarifverhandlungen laut LTV am Widerstand von Verdi.

Knackpunkt Mindestlohn

Die Gewerkschaft begründet das Scheitern der Verhandlungen mit dem Festhalten der Arbeitgeber am Einstiegsgehalt von 6,04 Euro pro Stunde. "Das ist uns einfach zu niedrig", sagte Verdi-Verhandlungsführer Andreas Wiedemann gegenüber der VerkehrsRundschau. Die Gewerkschaft wollte in den kommenden zwei Jahren ein Einstiegsstundenlohn von 8,51 Euro erreichen, wie er in Thüringen ab 1. Dezember auch für größere Logistikdienstleister gelte. Diesen Schritt wollte der LTV für den Bereich Spedition und Güterverkehr nicht mitgehen, sagte Wiedemann. Ob die Verhandlungen mit den Arbeitgebern noch wieder aufgenommen werden können, ließ der Verdi-Mann offen. (ak)

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KOMMENTARE


Politiker

22.06.2012 - 19:08 Uhr

So sieht also menschenwürdige Bezahlung der Arbeitgeber aus? Sie könnten sofort 22 Prozent mehr zahlen ohne Pleite zu gehen!


Ein Trucker

25.06.2012 - 13:33 Uhr

Dass diese Dumpinglöhne (6,04 Euro) später zu Renten führen, die weit unter dem Existenzminimum liegen, das wissen alle Beteiligten. Aber sie laufen sehenden Auges in diese Katastrophe in der Zukunft, für die dann unsere Kinder die Aufstockungsbeträge über die Steuer zahlen müssen! Ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro ist mehr als überfällig!


Robert Schubert

26.06.2012 - 08:07 Uhr

Ich finde es gut, dass Verdi sich mal für höhere Lohne in der Speditionsbranche einsetzt. Es müssten sich auch mal die Arbeitgeber einig sein und höhere Löhne zahlen. Dann kommen auch die Fahrer und es gibt keinen Personalmangel mehr. Sie sollten auch endlich mal zusammenhalten und von den Kunden höhere Frachtpreise verlangen. Ich sage nur: Einigkeit macht stark. Wir sind das drittgrößte Gewerbe in Deutschland. Ihr Speditionen, wacht endlich auf!


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