Zukunft der Interessensvertretungen: Verbände müssen sich neu ausrichten

Der Druck im Gewerbe ist hoch. Die Globalisierung, die Digitalisierung: Darauf muss man Antworten finden. Was für die Unternehmen im Verkehrsgewerbe gilt, trifft erst recht auf die Verbände zu, da sie sich keiner steigenden Nachfrage gegenübersehen, sondern mit einem Rückgang zu kämpfen haben: Mitgliederschwund. Zu lange haben die Bundesverbände das Problem den Landesverbänden überlassen. Aber es sind neue Ideen gefragt. Bei der Jahrestagung der Möbelspediteure hat eine Arbeitsgruppe gezeigt, welche Möglichkeiten es für die AMÖ gibt. Da haben auch die Geschäftsführer der anderen Bundesverbände aufmerksam gelauscht. Annäherung der Verbände Aber es tut sich auch im Zusammenspiel der Bundesverbände etwas. Man spricht häufiger miteinander und setzt gemeinsam Vorhaben um. Dafür hatte der scheidende AMÖ-Präsident Gert Hebert lobende Worte parat (siehe Seite 26). Dieses stärkere Miteinander auf Landes- und Bundesebene ist ein Wunsch, den viele Mitgliedsunternehmen hegen. Auch der neue Präsident der AMÖ, Frank Schäfer, zeigt im Interview (siehe Seite 30) Sympathien für einen solchen Weg. Es muss ja nicht gleich ein gemeinsames Haus oder gar eine Fusion sein. Aber mit einem geschlossenen Auftritt kann das Gewerbe gerade auch gegenüber der neuen Bundesregierung mehr erreichen, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht - wie bei den Forderungen zur Bundestagswahl, bei der keine Einigkeit unter den Verbänden erzielt werden konnte. Und wer mehr Erfolge in der Politik vorweisen kann, dem fällt es leichter, Unternehmen von einer Mitgliedschaft im Verband zu überzeugen.

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