Berlin. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sieht den Güterverkehr aufgrund kostspieliger Auflagen etwa im Lärmschutz mehr und mehr auf dem Abstellgleis. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) müssten neben den Kosten für die Umrüstung der Güterwagen auf die sogenannte Flüsterbremse auch erhebliche Mehrkosten im Betrieb tragen, heißt es in einem Papier, das auf der Jahrespressekonferenz vorgestellt worden ist.
Nach Angaben des Verbandes beziffern sich die Kosten abzüglich der Förderung bis 2020 auf rund 850 Millionen Euro für die EVU und Wagenhalter. Der margenschwache Schienengüterverkehr könne diese Kosten nicht am Markt verdienen, sodass dessen Wirtschaftlichkeit geschwächt werde, wird weiter ausgeführt.
Nach Ansicht des VDV sollte die Kostenbelastung der Unternehmen durch eine Förderung der Instandhaltungskosten gemindert werden. „Die Politik darf die Unternehmen mit zu ehrgeizigen Umrüstungszielen nicht alleine lassen“. Anderenfalls drohe eine umfangreiche Verlagerung von Güterverkehren auf die Straße. Im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD wird das Ziel vorgegeben, den Schienenlärm bis 2020 zu halbieren, notfalls durch Nachtfahrverbote für nicht umgerüstete Güterwagen. (jök)