Berlin. Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) hat seine Bilanz für das erste Halbjahr 2019 gezogen. In einer Pressemitteilung des Verbandes heißt es, die Bahnindustrie in Deutschland habe im Betrachtungszeitraum einen Umsatz von 5,2 Milliarden Euro erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies 3,7 Prozent weniger. Michael Fohrer, VDB-Vizepräsident Fahrzeuge, sieht die internationale Konkurrenz und die ungleichen Wettbewerbs-Bedingungen auf dem Weltmarkt als Gründe dafür.
Der Exportumsatz ist dem VDB zufolge um 5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gesunken. Zudem habe die Bahnindustrie im Inland mit 3,3 Milliarden Euro rund 3 Prozent weniger als noch im Halbjahr 2018 generiert. Am umsatzstärksten bleibt laut Verband der Bereich Rolling Stock, der rund 67 Prozent des gesamten Umsatzes ausmacht. Auf den Infrastrukturbereich entfallen rund 33 Prozent. Der Infrastrukturumsatz steigt um 6 Prozent, insbesondere im Inland wächst der Bereich um 10 Prozent an.
Die Auftragsbücher der Bahnindustrie in Deutschland seien im ersten Halbjahr 2019 wieder gut gefüllt. Das Auftragsvolumen von 8,1 Milliarden Euro beschreibt laut VDB einen dynamischen Anstieg von rund 25 Prozent. Allerdings verwundere die Stagnation im Wachstum des Infrastrukturbereichs im Heimatmarkt angesichts der umfassenden Vorhaben der Bundesregierung zur Kapazitätssteigerung des Schienenverkehrs und der Verdoppelung der Fahrgastzahlen. Die Ziele der Politik seien ambitioniert und richtig, doch Umsetzung und Finanzierung notwendiger Maßnahmen würden derzeit hinterherhinken.
Klimaziele im Verkehrssektor – Bundesregierung soll handeln
Der Verband fordert zudem die Bundesregierung auf, die Schiene konsequent zu fördern und somit die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Als wichtige Punkte nennt der VDB eine Investition in Innovation, die Stärkung europäischer Wertschöpfung und Standorte sowie die rasche, flächendeckende Digitalisierung. (ja)