Berlin/Düsseldorf. Vor der Versteigerung der 5G-Frequenzen fordert die Autobranche den Ausbau des neuen Mobilfunk-Standards zu einem flächendeckenden Netz auch für Anwendungen in Fahrzeugen. Dies sei nötig, damit digitale Dienste rund um mehr Internet im Auto und das automatisierte Fahren auch in ländlichen Regionen möglich würden, sagte der Chef des Branchenverbands VDA, Bernhard Mattes, dem „Handelsblatt”: „Wenn man beispielsweise von Straßburg über den Rhein nach Deutschland fährt, ist die Verbindung 10 bis 15 Kilometer tot. Das ist für die Zukunft nicht hinnehmbar.”
Die 5G-Aktion ist für das kommende Jahr geplant. Vor kurzem hatte die Bundesnetzagentur erste konkrete Bedingungen dazu vorgelegt. Demnach sollen etwa bis Ende 2022 mindestens 98 Prozent der Haushalte in Deutschland mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde versorgt werden.
Autobahn-Strecken komplett digitalisieren
Mattes erklärte, für seine Branche sei 5G ebenfalls ein zentrales Thema. Große Städte, aber auch die Autobahn-Strecken müssten komplett digitalisiert sein, forderte er. Dafür sei ein hinreichend hoher Wettbewerb unter den einzelnen Anbietern wünschenswert. Dies sei dann „ein prima Antreiber, um gute technologische Lösungen zu erreichen”.
Im Juni hatten etwa der Autozulieferer Continental und der Telekommunikationskonzern Vodafone angekündigt, ihre Kooperation zu verstärken und mit gemeinsam entwickelten Vernetzungskonzepten die Sicherheit auf den Straßen in Deutschland verbessern zu wollen. Sie planen, in Vodafones neuem „5G Mobility Lab” zum Beispiel einen intelligenten Stauwarner und einen digitalen Schutzschild für Fußgänger und Radfahrer zu entwickeln. Solche Anwendungen erforderten hohe Geschwindigkeiten der Datenübertragung, die der 5G-Standard biete. (dpa)