Berlin. In der Auseinandersetzung um den Umbau der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung drohen unbefristete Streiks. Wie die Gewerkschaft Verdi am Montag mitteilte, wurde eine Urabstimmung eingeleitet. Ziel eines möglichen Streiks sei es, die Beschäftigten „vor den negativen Folgen von Behördenumbau und Stellenabbau“ zu schützen, erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Achim Meerkamp. Der Urabstimmung waren in den vergangenen Wochen bereits Warnstreiks vorausgegangen. Das Bundesinnenministerium signalisierte laut Verdi aber keine Bereitschaft zu Verhandlungen.
Die Gewerkschaft Verdi fordert einen Tarifvertrag für mehr Planungssicherheit der Mitarbeiter und Auszubildenden. Außerdem verlangt die Gewerkschaft Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung wie Qualifizierung und individuelle Personalentwicklungsmaßnahmen, eine umfassende Einkommenssicherung für betroffene Beschäftigte sowie Ausbildungsperspektiven für die Jugend. So solle vertraglich zugesichert werden, dass es zu keinen betriebsbedingten Kündigungen im Zuge der WSV-Reform kommt. Desweiteren solle es für Kollegen ab 55 eine Härtefallregelung geben. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte Ende Februar versprochen, dass es weder betriebsbedingte Kündigungen noch Versetzungen gegen den Willen der Beschäftigten geben werde.
Das Bundesverkehrsministerium will die sieben Wasser- und Schifffahrtsdirektionen in Kiel, Hannover, Aurich, Magdeburg, Münster, Mainz und Würzburg bis zum Jahr 2020 schrittweise auflösen. Deren Aufgaben sollen bei einer neuen Generaldirektion in Bonn gebündelt werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, mehrere kleine Wasser- und Schifffahrtsämter zu schließen. Das bedeutet laut Verdi die Streichung von mindestens einem Viertel aller 12.500 Stellen im Bereich der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. (dpa)