Atlanta/Hoofddorp. Die milliardenschwere Fusion der Logistikkonzerne United Parcel Service und TNT Express steht vor dem Aus. Die Europäische Kommission werde den Zusammenschluss voraussichtlich untersagen, teilte UPS am Montag in Atlanta mit. Die Wettbewerbshüter hätten die Unternehmen darüber informiert, dass sie die Ablehnung des Vorhabens vorbereiten. Wenn es dazu komme, werde UPS dem niederländischen Konkurrenten eine Entschädigung von 200 Millionen Euro zahlen und die Übernahmeofferte zurückziehen, heißt es in der Mitteilung. Eigentlich wollten die Amerikaner den niederländischen Konkurrenten für 5,2 Milliarden Euro schlucken und damit in Europa zum hiesigen Platzhirsch Deutsche Post DHL aufschließen. Die EU-Kommission wollte am Montag auf Anfrage keine Stellung nehmen. Die Entscheidungsfrist läuft zwar am 5. Februar ab, nach bisherigen Angaben wollten die Wettbewerbshüter ihre Entscheidung aber an diesem Dienstag (15. Januar) fällen.
Brüssel hatte von Anfang an Bedenken gegen den Milliardendeal. Die EU-Kommission fürchtet, dass es danach zu wenig Wettbewerb in Europa geben wird, weil nur vier Unternehmen in Europa ein ähnlich breites Angebot an Luft- und Landpaketdiensten anbieten. Neben UPS und TNT sind das die Deutsche Post DHL und das US-Unternehmen FedEx.
Enttäuschung bei UPS
„Wir sind außerordentlich enttäuscht über die Entscheidung der EU-Kommission. Wir hatten erhebliche und handfeste Ausgleichsangebote gemacht um die Bedenken der Kommission zu zerstreuen“, wird UPS-Verwaltungsratschef Scott Davies in einer Mitteilung von UPS zitiert. Die vereinten Unternehmen hätten die Paketbranche verändert und viele Vorteile für den Konsumenten gebracht, erklärte Davies. (dpa/diwi)