Atlanta/Hoofddorp. Der US-Paketdienst United Parcel Service (UPS) erhöht seine Offerte für den niederländischen Rivalen TNT Express. Das Gebot liege bei 9,50 Euro je Aktie oder insgesamt 5,16 Milliarden Euro, wie UPS am Montag in Atlanta mitteilte.
Im Februar war bekanntgeworden, dass UPS für den Deal 9 Euro je Aktie geboten hatte - die Offerte war jedoch von der TNT-Führungsspitze abgelehnt worden. Nun ist der Weg frei für die Übernahme, die den europäischen Paketmarkt verändern wird. Mit der aufgestockten Offerte sicherte sich UPS die Unterstützung der TNT-Führung. Mit der Transaktion entstünde ein globales Unternehmen mit über 45 Milliarden Euro Jahresumsatz. Durch die Kombination der komplementären Stärken beider Unternehmen verspricht sich UPS Synergien von 400 bis 550 Millionen Euro pro Jahr. So kann UPS durch die Übernahme von TNT Express unter anderem das europäische Netzwerk für den Transport auf der Straße verstärken. Umgekehrt sollen TNT-Express-Kunden vom besseren Zugang zum US-amerikanischen Markt profitieren.
Sollte die Übernahme gelingen, würden die Amerikaner in Europa im Paketbereich zum bisherigen Platzhirsch, der Deutschen-Post-Tochter DHL aufschließen. Die Amerikaner umwerben die Niederländer schon seit mehreren Jahren. Jetzt scheint der Widerstand gebrochen. Sollten dann auch die Aktionäre zustimmen, wäre dies die größte Übernahme des 1907 gegründeten amerikanischen Unternehmens. TNT Express war erst 2011 nach der Aufspaltung von TNT in die Express- und Briefsparte entstanden. (dpa/diwi)
Michael Braun