Hannover/Magdeburg. Der Lkw-Anteil ist hoch auf der verkehrsreichen Ost-West-Autobahn 2 vom Ruhrgebiet über Westfalen und Hannover Richtung Berlin. Weil die Unfallzahlen seit Jahren auf hohem Niveau liegen, wollen die Bundesländer an der wichtigen Verkehrsader jetzt mit einer Vielzahl von Maßnahmen für mehr Sicherheit und ein flotteres Durchkommen sorgen. Die Ursachen sind meist dieselben: Vor Baustellen staut sich der Verkehr und abgelenkte Lkw-Fahrer, die oft zu wenig Abstand halten, schieben mehrere Sattelzüge ineinander. Geplant sind deshalb ein besseres Baustellen-Management, mehr Kontrollen durch die Polizei und der Einsatz moderner Messtechnik.
Eine Untersuchung von A2-Baustellen hatte ergeben, dass es insbesondere vor Baustellen kracht, wo die Zahl der Fahrstreifen reduziert wird und deshalb der Verkehr stockt. Der volkswirtschaftliche Schaden der Staus – so die Untersuchung – rechtfertige bei künftigen Baustellen problemlos auch kostspieligere Maßnahmen wie etwa provisorische Fahrbahnverbreiterungen, um in einer Baustelle alle Fahrspuren aufrecht zu erhalten. Außerdem sollen an der A2 bis 2025 alleine in Niedersachsen 600 zusätzliche Lkw-Stellplätze entstehen.
Tausende Unfälle
Nach den Zahlen der Polizei gab es 2017 auf dem niedersächsischen A2-Abschnitt 3538 Unfälle, im Vorjahr waren es 3516 Karambolagen, und 2015 krachte es 3447 Mal. Im westfälischen Bereich der A2 wurden bei 480 Unfällen 2 Menschen getötet und 84 schwer verletzt. Im Vorjahr gab es 5 Tote und 51 Schwerverletzte, wie das Polizeipräsidium Bielefeld mitteilte. In Sachsen-Anhalt krachte es im vergangenen Jahr1353 Mal auf der A2, 10 Menschen starben und 78 wurden schwer verletzt.
Damit diese Zahlen deutlich sinken, setzt Niedersachsen sich intensiv dafür ein, EU-weit optimierte und nicht-abschaltbare Notbremsassistenten für Lkw einzuführen. Der Bund hat nun angekündigt, dass eine solche Technik, wenn sie denn bei modernen Sattelzügen an Bord ist, in Deutschland zumindest nicht abgeschaltet werden darf. Es wäre ein erster Schritt. Ein konkreter Entwurf einer solchen Regelung aber liegt noch nicht vor, heißt es aus dem Ministerium. (dpa/fa)