-- Anzeige --

Umweltverbände halten Elbe als Wasserstraße für ein Auslaufmodell

28.08.2018 14:05 Uhr
Schleppsaugbagger, Hafen Hamburg, Elbe, Elbvertiefung
Ist die Elbe als Wasserstraße ein Auslaufmodell?
© Foto: Daniel Reinhardt/dpa/picture-alliance

Normalerweise haben Umweltschützer nichts dagegen, Verkehr von der Straße auf das Wasser zu verlegen. Doch wenn dafür umfassend in die Natur eingegriffen werden muss, sieht die Sache anders aus.

-- Anzeige --

Decín/Bad Schandau. Für Umweltverbände aus Deutschland und Tschechien ist die Elbe als Wasserstraße ein Auslaufmodell. „Seit Januar erreichte die deutsche Elbe an 74 Tagen noch nicht mal eine Fahrrinnentiefe von einem Meter - das entspricht einem Drittel des Jahres 2018. Da sind keine Transporte mehr möglich”, erklärte Nikol Krejcová von der tschechischen Umweltorganisation Arnika am Montag.

Auf der Elbe zuverlässig Güter bis Hamburg zu transportieren, sei ein Hirngespinst. „Denn eins ist sicher: Auch nach dem geplanten Staustufenbau kämen die Schiffe nicht weiter. Hier wird verantwortungslos mit Steuermitteln und nicht zuletzt mit den Hoffnungen der Bevölkerung umgegangen.”

Es sei illusorisch zu glauben, dass sich die Schiffbarkeit der Elbe in Deutschland maßgeblich verbessern würde, sagte Iris Brunar vom Elbeprojekt des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Das werde schon seit 25 Jahren versucht, aber ohne Erfolg: „600 Millionen Euro wurden für die Wasserstraße und die Häfen ausgegeben. Gebracht hat es nichts. Es werden immer weniger Güter transportiert.”

Fahrrinnentiefe von 1,40 nur bei bestimmten Wassermengen

 Zwar werde in Deutschland eine Fahrrinnentiefe von 1,40 Meter angestrebt, doch diese könne nur erreicht werden, wenn eine bestimmte Wassermenge vorhanden ist und wenn zugleich die Umwelt- und Naturschutzziele umgesetzt werden: „Eine Antwort, woher das erforderliche Wasser kommen soll, gibt es nicht.”

Der Potsdamer Klimaforscher Tobias Conradt geht davon aus, dass Niedrigwasserphasen in der Elbe künftig noch häufiger auftreten.

„Vieles, was derzeit noch extrem erscheint, wird in den kommenden Jahrzehnten üblich werden, denn durch den Klimawandel erleben wir sowohl Trends - Veränderung der mittleren Verhältnisse über mehrere Jahrzehnte - als auch eine Vergrößerung der Schwankungsbreiten.”

Keine konstanten Fahrbedingungen

Konstante Fahrbedingungen, wie man sie für die Planung von Gütertransporten auf der Elbe benötige, seien in Zukunft noch weniger als jetzt zu erwarten, teilten die Verbände mit. Deshalb brauche man ein Umdenken an der Elbe. Statt den Fluss auszubauen, sollte man sein touristisches Potenzial nutzen. 

Umweltschützer aus beiden Ländern fuhren am Montag mit Schlauchbooten von Decín nach Bad Schandau, um gegen neue Elbe-Staustufen auf tschechischer Seite zu protestieren. Seit mehr als zwei Jahrzehnten kritisiere man die Planung weiterer Staustufen an der Elbe, hieß es. BUND und Arnika forderten die sofortige Einstellung der Staustufenplanungen. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Binnenschifffahrt

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Bereichsleiter (m/w/d) Vertrieb

Hof, Coburg, Marktredwitz, Lichtenfels, Kulmbach, Bamberg, Sonneberg, Bayreuth

Teamleiter Lager im Handelslager/ Brennschneidbetrieb (w/m/d)

Salzgitter;Mülheim an der Ruhr;Mülheim an der Ruhr;Mülheim an der Ruhr

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.