Hannover. Fahrermangel, der Erhalt, Aus- und Neubau von Verkehrsinfrastruktur, die steigenden Energie- und Kraftstoffpreise sowie die Finanzierung von Infrastruktur sind die größten Herausforderungen für das Verkehrsgewerbe in Niedersachsen in den kommenden zehn Jahren. Das hat eine Umfrage des Niedersächsischen Industrie- und Handelskammertages (NIHK) ergeben, an der sich rund 100 Logistik-Betriebe beteiligt haben.
60 Prozent der Befragten sehen laut Umfrage in den kommenden zehn Jahren den Fachkräfte- und Fahrermangel als die größte Herausforderung für ihr Unternehmen und den Logistikstandort Niedersachsen. Der NIHK weist darauf hin, dass sich die Situation dramatisch verschärfen werde, da laut offiziellen Prognosen in den kommenden zehn bis 15 Jahren von 83.000 Fahrern in Niedersachsen etwa 33.000 in den Ruhestand gehen. Mit dem Wegfall der Wehrpflicht sei zudem ein potentieller Pool an gut ausgebildeten Fahrernachwuchskräften mit LKW-Führerschein erheblich geschrumpft.
„Besonders kritisch sehen die Befragten den Zustand der Landes-, Kreis- und kommunalen Straßen“, teilt Felix Jahn, NIHK-Sprecher für Verkehr, Schifffahrt und Häfen, mit. Um an die dringend benötigten Mittel zum Aus- und Neubau von Verkehrsprojekten zu gelangen, zeigten sich 66 Prozent der befragten Logistikbetriebe sogar einer Ausweitung der LKW-Maut gegenüber aufgeschlossen. Allerdings dürfe der Verkehrsetat des Bundes im Gegenzug nicht wieder gekürzt werden und es müsse eine Zweckbindung an Verkehrsprojekte geben, so das Ergebnis der Umfrage. 31 Prozent der Befragten lehnten eine Mautausweitung dagegen kategorisch ab. „Die schlechten Erfahrungen bei der Einführung der Lkw-Maut haben die Unternehmen misstrauisch gemacht“, so Jahn. Daher sei es auch nicht verwunderlich, dass eine Ausweitung der Nutzerfinanzierung auf Autofahrer das Meinungsbild noch stärker spalte: 53 Prozent der Befragten seien für eine Pkw-Maut, 44 Prozent lehnten diese ab. (diwi)
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