Brüssel. Der internationale Verband für kombinierten Verkehr Straße-Schiene, (UIRR), hat sich gegen eine allgemeine Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts für Lkw von bisher 40 auf 44 Tonnen in Deutschland ausgesprochen. Das hatten 17 deutsche Wirtschaftsverbände Anfang September in einem offenen Positionspapier gefordert. Als Hauptargument führen sie an, dass dadurch eine Verringerung der Lkw-Fahrten möglich wäre, wodurch Verkehr und Umwelt entlastet würden.
UIRR fühlt sich zu einer Reaktion berufen, weil dem KV die Nutzung von 44-Tonnen-Lkw in Verbindung mit einem Schienentransport zugesichert ist. Dadurch solle dem Gewicht der zusätzlichen Ausrüstung, die Lkw für den KV benötigen, Rechnung getragen werden, wie UIRR in einer Mitteilung in Erinnerung ruft. Außerdem sei die Länge des Straßentransports beim KV auf ein Minimum reduziert, wodurch eine höhere Belastung der Verkehrsinfrastruktur durch schwerere Lkw nicht übermäßig groß sei.
Angst vor höherer Infrastruktur-Belastung
Anders als die 17 Wirtschaftsverbände glaubt UIRR nämlich durchaus, dass 44-Tonnen-Lkw die Verkehrsinfrastruktur deutlich mehr beschädigen würden, als der heutige Verkehr mit 40-Tonnen-Lkw. Dass dafür dann der Steuerzahler aufkommen soll, hält der Verband für inakzeptabel.
Außerdem wertet UIRR den Vorschlag als einen Angriff auf den KV. Denn der Einsatz von 44-Tonnen-Lkw würde bedeuten, dass das maximale Gütergewicht im reinen Straßengüterverkehr höher als beim KV liege. Im Zweifel würden sich Auftraggeber dann für den Straßentransport entscheiden, so dass mit einer Abwanderung der Gütermenge vom KV zum Lkw-Transport zu rechnen sei.
UIRR ruft die deutschen und andere europäische Entscheidungsträger dazu auf, einer grundsätzlichen Zulassung von 44-Tonnen-Lkw nicht zuzustimmen. (kw)