Warschau. Die Bahn hat in den letzten Jahren im Bereich des polnischen Gütertransports stärker an Marktanteilen verloren als erwartet. Das ist das Ergebnis der Vereinigung von Experten und Managern im Schienentransport (SEMTS), einer Interessenvertretung der Branche. Vom Boom, den der Straßentransport seit dem Beitritt Polens zur EU im Jahre 2004 erlebt hat, habe die Schiene kaum etwas abbekommen, heißt es in dem Report. Der Anteil der Bahn am gesamten Landtransport sei daher seitdem von 21,4 Prozent auf jetzt nur noch 11,7 Prozent im Jahre 2017 gesunken.
Die SEMTS appelliert an die Politik, dringend weitere Investitionen vorzunehmen. Besonders notwendig seien Intermodal-Terminals, Umschlagplätze an der polnischen Ostgrenze, Gleisanschlüsse und andere Elemente der Schienen-Infrastruktur. Zuständig für das Schienennetz ist die staatliche Gesellschaft PKP PLK. Milliardeninvestitionen werden bereits umgesetzt, führen aber im Augenblick zu noch größeren Behinderungen. Außerdem gibt es zunehmend Berichte von stockenden Arbeiten auf den Baustellen.
Allerdings zeigen frische Zahlen der Behörde für den Schienentransport, dass 2018 ein Aufwärtstrend beginnen könnte. In den ersten acht Monaten gab es bei der Masse der transportierten Güter ein leichtes Plus von 6,7 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Im Personenverkehr steigen die Passagierzahlen bereits seit mehreren Jahren merklich. (mk)