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Trotz schlechter Wirtschaftsprognosen: Güterverkehr wächst

08.04.2019 10:53 Uhr
Trotz schlechter Wirtschaftsprognosen: Güterverkehr wächst
In den kommenden Jahren wächst der Lkw-Verkehr auf Deutschlands Straßen weiter, ab 2020 sogar überproportional
© Foto: Jochen Eckel/dpa/picture-alliance

Die neue Mittelfristprognose geht von einem Güterverkehrswachstum in Deutschland für 2019 von 2,8 Prozent aus. Auch die Zahlen bis 2022 fallen positiv aus.

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Köln. Trotz einer spürbaren Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung kann das Transportgewerbe in Deutschland 2019 weiterhin mit einem Wachstum rechnen. Um respektable 2,8 Prozent soll der Güterverkehr 2019 zulegen (bezogen auf die Transportleistung). Das geht aus der neuen Mittelfristprognose vor, die das Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben hat und die gemeinsam von Intraplan Consult und dem Bundesamt für Güterverkehr (BAG) erstellt wurde.

2019 klappt die Verlagerung von Gütern vom Lkw auf die Bahn

Einen überproportionalen Anteil zum Wachstum trägt im laufenden Jahr der Schienengüterverkehr bei. Hier wird für 2019 mit einer Zunahme der Güterverkehrsleistung von 3,5 Prozent gerechnet. Die Autoren nennen als Ursache für den hohen Anstieg die Mauterhöhung zum 1. Januar 2019 sowie die Trassenpreissenkung, die beide zu einer Verlagerung von Transporten vom Lkw auf die Bahn führen. Zudem sind bei den Kohletransporten die Rückgänge deutlich geringer.

Aber auch der Straßengüterverkehr legt zu. Er muss allerdings 2019 mit einem kleinen Dämpfer leben, weil sich durch die Erhöhung der Lkw-Maut um gut 5 Cent pro Kilometer sich die Transportnachfrage etwas verringert, „aber nicht gravierend“, wie es in der Prognose heißt. Die Anhebung der Gebühr bremst das Wachstum der Verkehrsleistung demnach um 0,3 Prozent ein. 2019 können die Lkw-Fuhrunternehmen daher mit einem Plus von „nur“ 2,4 Prozent bei der Verkehrsleistung rechnen. Ein spürbarer Rückgang im Vergleich zum Jahr 2018, für das die Experten einen Zuwachs von 3,2 Prozent errechnet haben.

Noch stärker als der Schienengüterverkehr kann jedoch 2019 die Binnenschifffahrt zulegen. Die Verkehrsleistung soll um kräftige 9,98 Prozent in die Höhe schnellen. Doch hängt die Zunahme mit dem Vorjahr zusammen, als die Binnenschifffahrt einen der „dramatischsten Einbrüche in ihrer Nachkriegsgeschichte hinnehmen“ musste. Aufgrund des lang andauernden Niedrigwassers brach die Verkehrsleistung 2018 um 14,5 Prozent ein. 2019 holt die Binnenschifffahrt also wieder kräftig auf, kann aber den Verlust des Vorjahres nicht wettmachen.

Ausblick auf die Jahre 2020 bis 2022: Lkw wieder vor der Bahn

Die Mittelfristprognose wirft auch einen Blick auf die Jahre über 2019 hinaus. Demnach wächst die Güterverkehrsleistung auch 2020 bis 2022, allerdings mit jährlich 2,3 Prozent nicht so stark wie im Jahr 2019. Der Straßengüterverkehr kann jedoch mit 2,6 Prozent Wachstum per anno wieder stärker zulegen, da die Effekte der Mauterhöhung verpuffen. Die Schiene kann das Tempo aus dem Jahr 2019 nicht halten und fällt mit einer Zunahme von jährlich 2,5 Prozent wieder hinter dem Lkw zurück. Noch stärker verringert sich das Wachstum beim Transport von Gütern auf Flüssen und Kanälen: Die Binnenschifffahrt muss sich für die Jahre 2020 bis 2022 mit einen Mini-Plus von 0,2 Prozent begnügen und verliert damit weiter Marktanteile im Modal Split. (cd)

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