Darmstadt. Unter dem Titel „Logistik im demographischen Wandel. Wie können wir zukünftig gemeinsam Ressourcen sichern?“ veranstaltete die mittelständische Teil- und Komplettladungskooperation Transcoop 09 letzte Woche ihren 1. Transcoop-09-Kongress. Im Zentrum der Veranstaltung stand insbesondere die Frage „wie machen wir die Berufsbilder attraktiver, um auch künftig junge Leute für die Transport- und Speditionsbranche begeistern zu können?“
„Ein Patentrezept dafür gibt es nicht, um den Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen“, so das Resümee von Josef Perisa, Vorsitzender der Transcoop 09 und einer der Geschäftsführer der Allgaier Spedition in Neu-Ulm. Gleichwohl habe die Veranstaltung gezeigt, dass die Unternehmen an weit mehr Stellschrauben drehen können als viele meinen. So bilden die Mitgliedsbetriebe der Transcoop 09 mittlerweile nicht nur im Verbund Auszubildende aus, sondern veranstalten auch regelmäßige Disponenten-Treffen. Beide Aktivitäten tragen laut Perisa dazu bei, die Attraktivität der Mitgliedsunternehmen als Arbeitgeber zu fördern, sagte er in Darmstadt. Auch Ausbildungs-Kooperationen mit der Industrie, könnten dazu beitragen, das Berufsbild des LKW-Fahrers attraktiver zu machen, so Stephan Opel, Geschäftsführer der HDE Logistik.
Das aber helfe alles nichts, wenn Firmen das Thema Führung nicht entsprechend in ihrem Betrieb leben. Das betonte Roman Farwick, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Motivis. Wer Mitarbeiter länger an das Unternehmen binden wolle, müsse dagegen ein Unternehmensleitbild schaffen sowie eine entsprechendes Unternehmenskultur, in der die Tätigkeit einzelner Mitarbeiter anerkannt wird, so der Berater, der zum diesem Thema unlängst Mitarbeiter in diversen Speditionen befragt hatte. Ein höheres Entgelt ist laut Farwick dagegen „nur ein kurzfristiger Anreiz“ für Mitarbeiter. (eh)