Toyota Hilux

Toyota Hilux Der Igel der Pick-ups Ein Test soll klären, warum alle Hersteller den Toyota Hilux als Maßstab im Pick-up-Segment sehen. Egal, ob wir mit unseren Pick-ups Marktanteile gewinnen wollen oder neu in einen Markt eintreten, der Hilux ist immer schon da“, äußert sich ein Ford-Entwickler zur weltweiten Hilux-Verbreitung. Auch wenn bei VW von weltweiten Amarok-Konkurrenten gesprochen wird, fragen die Niedersachsen erstmal nach dem Hilux: Ein bisschen ist es wie das Wettrennen zwischen den neuen, schnellen Hasen und dem Igel, der bereits am Ziel ist, wenn der Hase dort ankommt. Es gibt fast kein Land, wo Hilux nicht ist Tatsächlich liefert Toyota den in Thailand produzierten Pick-up in über 140 Länder, also praktisch überall hin. Entsprechend breit ist auch das Einsatzgebiet: In Krisenregionen wird der Toyo gern als schneller Raketenträger missbraucht, während er hierzulande als braver Gartenbauer Humus und Setzlinge samt Minibagger am Haken durch die Gegend schleppt. Dazu genügen auch die 144 PS der „Basisversion“, die mit 2,5 Litern Hubraum weiter die klassische Pick-up-Motorengröße vertritt und mit 343 Nm genug Drehmoment bietet, um schaltfaul fahren zu können. Entsprechend begnügte sich der mit 550 Kilogramm beladene Testwagen auf der Testrunde tatsächlich mit 8,7 l/100 km, was zwar über den proklamierten 8,2 Litern liegt, für einen fast drei Tonnen schweren, mäßig aerodynamischen Brocken aber ein ordentlicher Wert ist. Etwas weiter weicht das Datenblatt beim Gewicht von der Realität ab: Statt der angegebenen 1915 Kilo bringt der Hilux vollgetankt mit 80-Kilo-Fahrer 2115 Kilo auf die Waage. Dass Rohbau und Grundmotor nicht mehr die Allerjüngsten sind, merkt man am vergleichsweise niedrigen Innenraum, in dem wenig Sitzhöhe geboten wird. Hier offerieren Amarok oder Ranger mittlerweile mehr Luft nach oben. Auch das leichte Zittern der Karosserie im Gelände oder auf schlechten Straßen zeigt, dass man im Stahlbau mittlerweile wieder weiter ist. Allrad und Untersetzung werden klassisch per Zusatzschalthebel eingelegt, lediglich für das Hinterachsdifferenzial gibt es einen modernen Taster. Dazu kommen das deutliche Dieselnageln und der ellenlange massive Schaltstock. Das vermittelt einem aber immer das Gefühl, mit dem Hilux einfach überall hin- und überall durchzukommen. Ein Blick unter den Toyota verstärkt das noch: Egal, ob Ölwanne, Verteilergetriebe oder Tank – unter alles schrauben die japanischen Konstrukteure zur Sicherheit schützende Eisenplatten. Seine Charakterstärke: Der Gleichmut Entsprechend konnten wir im Gelände auch erst einen tiefen Haufen aus groben Steinen „durchschwimmen“, bevor wir dahinter dann mit Allrad einen immerhin per Radlader befestigten Berg hinaufgeklettert sind: Hier kommt dem Vierventiler-Diesel seine gleichmäßige Leistungsentfaltung zugute, die auch von den Allrad-Testern weltweit immer wieder gelobt wird: Entsprechend souverän lässt sich der Hilux immer wieder auf weichem Untergrund bewegen. Auch in schwerem Gelände passen die Anschlüsse der unteren Gänge hervorragend. Das Licht im Gelände bedingt etwas Schatten auf der Straße: Dort fühlt sich der „Igel“ weniger wohl: Zwar lässt er sich exakt lenken und federt beladen ordentlich. Abrupten Richtungswechseln folgt er aber eher träge, was die Goodyear-Wrangler-All-Terrain-Reifen noch unterstützen. Auch beim Bremsen aus hohen Tempi spürt man, dass die Anlage (vorn innenbelüftete Scheiben, hinten Trommeln) dann an ihre Grenzen kommt. Über Land und im Alltag lassen sie sich gut dosieren. Die Ladeklappe mutiert über zwei seitlich angebrachte, separat zu öffnenende Spriegel zur „Bordwand“. Solide sind auch die Becherhalter, die aus dem Vollen gefräst zu sein scheinen, während das neue Navi-Audio-Kommunikations-Display mit Tastern logischer aussieht als es zu bedienen ist. Immerhin gibt es diverse Eingänge für verschiedene Medien. Ob den Hilux-Nutzer das wirklich interessiert, bleibt fraglich: Er blickt über die aufgesetzte Lufthutze auf der Motorhaube und weiß, dass er überall ankommen wird. Bis 2013 ein ganz neuer Hilux kommt, lässt Toyota die jungen Hasen vom Amarok über das Duo Ford Ranger/Mazda BT 50 und Isuzu D-Max erst mal rennen. Weltweit gesehen ist er ja immer schon da, wo die andern noch hinwollen. Und kann sich dabei auf kompetente Servicepartner verlassen. ❙❚■ Gregor Soller Letzte Evolutionsstufe: Im November 2011 erhielt der Hilux das letzte Lifting Die Anhängertraverse schränkt den Böschungswinkel hinten ein, grundsolide verarbeiteter Innenraum, Schutzbleche und -träger am Unterboden Toyota Hilux Beim Verbrauch maßgehalten Obwohl die Aerodynamik mit dem hochbauenden, 1,5 Tonnen schweren Humbaur-Einachser denkbar ungünstig ausfällt, blieb der Verbrauch auf der Anhängerrunde mit 11,4 Litern noch im Rahmen. Ein vergleichbarer VW Amarok beschied sich allerdings mit 10,3 Litern, was einmal mehr beweist, wie unanfällig die VW-Aggregate auf Anhängerbetrieb sind. Der vergleichsweise üppige Hubraum lässt den Hilux souverän über die Runde ziehen, stellt aber erst ab 1900 Touren richtig Kraft zur Verfügung. Entsprechend sollte man vor Steigungen lieber etwas eher zurückschalten, was mit dem exakt schaltbaren Fünfganggetriebe kein Problem darstellt. Auch das Anfahren an steilen Passagen bewältigt der Toyota-Pick-up dank passender Anschlüsse in den niedrigen Gängen gut. Im Hängerbetrieb wünschte man sich deutlich größere Außenspiegel mit Weitwinkel. bj Als Zugfahrzeug schlug sich der Toyota wacker Toyota Hilux als Zugfahrzeug Vierzyl.-Reihen-Dieselm., CR-Einspr., Turbo, vier Vent. pro Zyl., LLK, Euro 5, Steuerk., Hubr.: 2494 cm3, Leist.: 144 PS (106 kW) bei 3400/min., max. Drehm.: 343 Nm b. 1600-2800/min., Service: 15.000 km man. Fünfg.-Schaltgetr., Heckantr., Allrad zusch., Übers.: i= 3,91, Geländeunters.: 2,566 vo.: Einzelradaufh., Stoßdämpfer, Schraubenfedern, Scheibenbremsen, hi.: Starrachse, Stoßd., Blattfedern, Trommelbremsen, ABS Serie LxBxH: 5260x1760x1795 mm, Radst.: 3085 mm, LxBxH (Ladefl.): 2222x1342x442 mm, B zw. Radk.: 1048 mm, Ladekante: 794 mm, Wendekr.: 13,2 m, zul. GG: 2640 kg, Leergew. (Testwg.): 2115 kg, Nutzlast: 525 kg, Testgew. (550 kg Ballast): 2665 kg, Anhängel. (gebr.): 2500 kg (opt. 2800 kg), 80-l-Tank Beschl. (0-60/-80/-100 km/h): 7,4/11,9/17,4 s, Elastizität 60-80 km/h (4. Gang) u. 80-100 km/h (5. Gang): 6,2/8,7 s, Verbr. (Testrunde): 8,7 l Verbr. sonst (811 km, gemischt): 9,0 l Toyota Hilux Single Cab 4x4: 21.150,- Serie: ABS, Frontairbags (Fahrer), ZV mit Funk, wicht. Zubehör: Klima: 1250; Anhängekupplung: 505,75; Laderaumschutzwanne 499; 600 Vetragspart. in D, Garantien: 36 Mon. Mängelbes. , 3 J. Lack (Pritsche ein Jahr), 6 J. Durchrost. (Pritsche 3 J.), 36 Mon. Mobilitätsgar. falls Wart. b.Toyota stattfindet, Ersatzteile: Ölfilter 11,39; Bremsbel. vo. 89,02; Bremsbacke hi. 147; Bremsscheib. vo. 74,25; Bremstrom. hi. 133,44; Stoßd. vo./hi. 299,10 / 67,81; Zylinderkopfdi. 42,50; Außensp. kpl. 77,11; Scheinw. kpl. 103,57; Auspuff ab 163,58; Turbol. 2827,80 Anlasser* 309,86; Lichtm.* 390,01; Kupplungssatz (kpl.) 689; Scheibe 280,19; Stoßf. vo. 305,25; Motor neu: 7056,40; Wischerblatt 12,16; *Tauschteile hohe Verarbeitungsqualität, sehr solide Konstruktion, dichtes und gut funktionierendes Servicenetz weltweit etwas ungünstge Sitzposition, relativ hoher Preis, hohes reales Leergewicht

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