Das "Herz und die Seele" des "Toyota Weges" will das 667 Seiten starke Werk "Die Toyota Kultur" sein. Wer japanische Unternehmen kennt und um deren Verantwortung für ihre Mitarbeiter weiß, kann ungefähr abschätzen, was die Autoren Jefferey K. Liker und Michael Hoseus in epischer Breite dokumentieren: Nämlich, dass kompetente Mitarbeiter fair behandelt und bezahlt werden und das Wohl des Unternehmens als ihr eigenes sehen sollten. Denn dann kommt jede Verbesserung, die sie selbst erreichen, auch ihnen selbst zu Gute, sofern sie gehört und am Unternehmenserfolg beteiligt werden.
Interessant sind dabei vor allem die vielen Praxisbeispiele, die sich ganz konkret um Probleme und deren Lösungen befassen. Etwas umständlich dürften für der oft praktisch orientierten und mittelständisch geprägten Leser der Transport- und Logistikbranche die zahlreichen recht langweiligen Erklärungsdia- und Organigramme empfinden, die Großkonzerne so gern zur Verdeutlichung von Sachverhalten verwenden.
Hier liegt auch der Haken an der Umsetzung des Buches: Es behandelt einen Großkonzern und wendet sich mit den ausführlichen Erklärungen und Grafiken eher an Personaler und Kostenkalkulierer von Betrieben mit mindestens vierstelligen Mitarbeiterzahlen. Unternehmer der Transport- und Logistikbranche lesen dagegen besser quer und können sich so den einen oder anderen Tipp für ihr eigenes Unternehmen erarbeiten. (gs)
Jefferey K. Liker und Michael Hoseus: Die Toyota Kultur, Finanzbuch-Verlag, 667 Seiten, München 2009, ISBN 978-3-89879-446-6, 34,90 Euro