Amsterdam. Der angeschlagene Paketdienst TNT Express leidet weiterhin unter dem Preisdruck in der Branche und einer schwachen Nachfrage in einigen Märkten. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den ersten drei Monaten um 4,5 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Allerdings bescherte die geplatzte Übernahme durch den US-Konzern UPS einen unerwarteten Geldregen. TNT bekam wegen des Nichtzustandekommens des Vertrags 200 Millionen Euro überwiesen.
Der Nettogewinn verbesserte sich so von 15 Millionen im ersten Quartal 2012 auf 144 Millionen Euro und der operative Gewinn von 54 Millionen auf 231 Millionen Euro. Bereinigt um diesen und andere Effekte wäre der operative Gewinn um fast 30 Prozent zurückgegangen.
Die Fusion von UPS und TNT war am Veto der europäischen Wettbewerbshüter gescheitert. TNT muss nun versuchen, aus eigener Kraft wieder auf die Beine zu kommen. Der Konzern hatte bereits angekündigt, seinen Sparkurs zu verschärfen und sich von verlustreichem Geschäft zu trennen. Für seine China-Sparte hat TNT bereits einen Käufer gefunden und wartet noch auf die Kartellfreigabe. Für die Tochter in Brasilien will TNT bis Ende des Jahres eine Lösung finden. Der Konzern streicht zudem mehrere tausend Stellen. (dpa)