Amsterdam. Hohe Abschreibungen in Nord- und Südeuropa haben den angeschlagenen niederländischen Logistikkonzern TNT Express im zweiten Quartal überraschend tief in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich stand ein Verlust von 304 Millionen Euro, wie der Konkurrent der Deutschen Post DHL am Montag in Amsterdam mitteilte.
Als Gründe für die Abschreibungen von insgesamt 350 Millionen Euro führte das Management eine veränderte Bilanzierungsstruktur bei den Geschäftssparten an sowie die schlechte konjunkturelle Entwicklung in einigen Südeuropäischen Ländern. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern noch 39 Millionen Euro verdient.
Für das laufende Jahr erwartet der neue Vorstandschef Tex Gunning weiterhin schwierige Geschäftsbedingungen vor allem in Europa und Amerika. Im zweiten Quartal ging der Gesamtumsatz um drei Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zurück. In Europa sank der Umsatz im zweiten Quartal um 2,1 Prozent auf 829 Millionen Euro. Bezogen auf das erste Halbjahr ging der Umsatz in Europa um knapp drei Prozent zurück (1,7 Milliarden Euro).
Vergangenes Jahr wollte UPS den Konkurrenten TNT Express übernehmen. Das Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand der EU-Kommission.
Tex Gunning betonte, dass man sich auf die Umsetzung des Umstrukturierungsprogramms „Deliver“ konzentrieren werde, das noch bis 2015 läuft. (diwi)