Innsbruck. Das österreichische Bundesland Tirol will dem Ausweichverkehr erneut mit Fahrverboten und Dosierampeln begegnen. Die Maßnahmen treten am Samstag, 21. Dezember, in Kraft und gelten bis Mitte April jeweils an den Wochenenden und an Feiertagen. Sie sollen ähnlich wie die Fahrverbote im Sommer dafür sorgen, dass Fahrzeuge möglichst lange auf der Autobahn bleiben.
Die Landesregierung in Tirol will so Staus und Behinderungen in kleinen Orten vermeiden - und nimmt dabei einen Verkehrsstreit mit Deutschland in Kauf.
Auch weil jährlich rund 2,4 Millionen Lastwagen über den Brenner fahren, ist die Verkehrsbelastung zuletzt zum wichtigsten politischen Thema in Tirol geworden. Neben den Fahrverboten an Wochenenden in den Sommer- und nun in den Wintermonaten setzen die Tiroler an verkehrsreichen Tagen etwa auf eine Blockabfertigung von Lkw an der Grenze, was in Bayern oft zu Staus führt.
Die Winter-Fahrverbote gelten vom 21. Dezember bis zum 13. April, samstags jeweils von 7 bis 19 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 8 bis 17 Uhr. Betroffen sind Straßenabschnitte in den Tiroler Bezirken Kufstein, Reutte, Schwaz und Innsbruck-Land. So werden etwa die L211 (Unterinntalstraße, ab Kirchbichl in Fahrtrichtung Kufstein) und die L7 (Jenbacher Straße, zwischen Lärchenwiese und Jenbach) für den Durchgangsverkehr gesperrt. Auf der Brennerstraße (B182), die parallel zur A13 (Brennerautobahn) verläuft, werden Dosierampeln den Verkehr regulieren, ähnlich wie auf einigen Straßen rund um Kufstein. Im Bezirk Reutte sind die L69 und die L288 ab der Anschlussstelle Vils gesperrt.
Insgesamt fallen die Fahrverbote aber nicht so umfangreich aus wie im Sommer. Damals waren zwischen Ende Juni und Mitte September rund 27.000 Autofahrer an gesperrten Ausfahrten wieder auf die Autobahn zurückgeschickt worden. (dpa)