Dawei. Die Pläne für den Bau des Tiefwasserhafens in Dawei (Myanmar) und der anschließenden 200 km² großen Sonderwirtschaftszone haben durch die Unterzeichnung eines Abkommens am 4. Juli durch Thailand, Japan und Myanmar zur Unterstützung des Projekts in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar (45,5 Milliarden Euro) einen zusätzlichen Schub erhalten.
Nach Fertigstellung des Projekts soll der Hafen jährlich 250 Millionen Tonnen an Fracht und 3,2 Millionen TEU handeln, berichtete die Lloyd’s Loading List. Er wird am Ende der Entwicklung 55 Liegeplätze besitzen. Der thailändische Premierminister Prayut Chan-o-cha sagte, dass Dawei sich in ein „Distributionszentrum für die Welt“ entwickeln könnte. Der japanische Premier Shinzo Abe, geht davon aus, dass die Unterzeichnung der Absichtserklärung über die Dawei Special Economic Zone zu einer gestärkten wirtschaftlichen Partnerschaft zwischen Japan und Asien sowie Japan und Thailand führt.
Die Lage des Projekts zwischen Indien, China und Südostasien inmitten der ASEAN-Staaten zieht das Interesse vieler Investoren auf sich. Wenn die ASEAN-Wirtschaftszone Ende dieses Jahre offiziell eröffnet wird, wird Dawei von vielen Freihandelsabkommen u. a. mit China profitieren. Die Straßenverbindungen von Dawei nach Thailand, Kambodscha und Vietnam sind insbesondere für Hersteller interessant, die Märkte in der Mekong-Subregion erschließen und die natürlichen Ressourcen Myanmars sowie die niedrigen Arbeitskosten nutzen wollen. Der Tiefwasserhafen erlaubt auch die Umgehung der Melakkastraße, was insbesondere für Öllieferungen nach China von Interesse ist. Die erste Phase des Projekts soll bereits Anfang nächstes Jahr mit dem Bau einer 138 Kilometer langen Straße zwischen Dawei und Kanchanaburi (120 Kilometer nordwestlich von Bangkok) in Thailand beginnen. (rup)