Hamburg. Der Test des neuen Mobilfunk-Standards 5G im Hamburger Hafen ist nach Angaben der zuständigen Behörde und ihrer Projektpartner erfolgreich im Juni abgeschlossen worden. Es sei nachgewiesen worden, dass komplexe mobile Anwendungen aus dem industriellen Bereich mit jeweils unterschiedlichen Anforderungen in einem einzigen Netz zuverlässig funktionierten, teilte die Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) am Dienstag mit. „Wenn 5G offiziell startet, wären wir bereit hier auch komplexe Anwendungen umzusetzen.“
Neuer 5G-Standard soll bald LTE-Netz ablösen
Die HPA-Partner Telekom und Nokia hatten Sensoren auf HPA-Schiffen installiert, die in Echtzeit Bewegungs- und Umweltdaten aus großen Teilen des Hafengebiets lieferten. Zudem wurde der 5G-Standard genutzt, um Verkehrsströme per Ampel zu steuern und 3D-Informationen in eine künstliche Realität zu übertragen, zum Beispiel um Bauplanungen zu simulieren. Die HPA wolle ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit 5G in weiteren Projekten vertiefen, teilte die Behörde mit. Der neue Standard soll in den 2020er Jahren das heutige LTE-Netz ablösen.
Der Feldversuch im Rahmen eines EU-geförderten Projekts hatte Anfang Februar 2018 auf rund 8000 Hektar Hafengebiet begonnen. Das 5G-Funknetz soll mit bis zu zehn Gigabit pro Sekunde rund zehn Mal schneller sein als der LTE-Standard und damit eine Alternative zum Glasfaser-Festnetz. Vor allem aber lassen sich durch virtuelle Netze innerhalb des Hauptnetzes (Slicing) ganz unterschiedliche Anforderungen an das Netz einrichten. In einem zweiten Testfeld im italienischen Turin stehen 5G-Anwendungen aus dem Multimediabereich im Mittelpunkt. (dpa/ag)