Frankfurt am Main. Die Tarifverhandlungen für das hessische Speditions- und Logistikgewerbe haben in der zweiten Runde am vergangenen Freitag keine Einigung gebracht. Wie jetzt der Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz (SLV) mitteilte, beharrt Verdi auf der Maximalforderung von 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, der Einführung eines 13. Monatsentgeltes sowie auf die Einführung von Erfahrungsstufen.
Nachdem die Gewerkschaft in der ersten Verhandlungsrunde am 6. November 2017 noch offen gelassen hatte, was unter letzterem zu verstehen sei, wurde dies laut dem SLV nun konkretisiert: Verdi fordert demnach ab dem dritten Beschäftigungsjahr 30 Euro mehr pro Monat, ab dem fünften Beschäftigungsjahr nochmals Euro 15 Euro mehr pro Monat und ab dem zehnten Beschäftigungsjahr weitere 15 Euro mehr pro Monat. In den Folgejahren sollen sich diese Beträge jeweils auf 30/30/40 Euro erhöhen.
Der SLV hat diese Forderungen als völlig unangemessen und der Marktlage nicht entsprechend zurückgewiesen. Verdi verwechsele Umsatz- und Mengenzuwachs mit Gewinnsteigerung. Angesichts von Margen im Speditionsgewerbe von durchschnittlich einem Prozent sei diese unrealistisch und den Unternehmen nicht zu vermitteln. Gleichwohl haben die Arbeitgeber nach eigenen Angaben den Versuch unternommen, die durch Streiks belastete Situation zu entspannen und eine Erhöhung der Löhne und Gehälter ab dem 1. Januar 2018 um 2 Prozent und ab dem 1. Januar 2019 um weitere 1,9 Prozent sowie eine deutliche Erhöhung des tariflichen Weihnachtsgeldes angeboten.
Darauf wollte sich die Gewerkschaft allerdings nach SLV-Auskunft nicht einlassen. Beide Seiten haben sich darauf verständigt, die Tarifverhandlungen am 1. Dezember 2017 in Frankfurt am Main fortzusetzten. (ag)