Erfurt. Der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) und die Gewerkschaft Verdi haben die Traifverhandlungen erfolgreich abgeschlossen. Am Donnerstag einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in der dritten Verhandlung noch während der Friedenspflicht auf eine Lohnerhöhung um 1,9 Prozent zum 1. Mai 2010 und um weitere 1,1 Prozent zum 1. November 2010. Die Laufzeit des Entgelttarifvertrag für Logistikunternehmen beträgt zwölf Monate. Da der LTV vor wenigen Jahren mit einer Satzungsänderung sein Wirken auch auf die beiden benachbarten östlichen Bundesländer ausgedehnt hat und gelten die mit Verdi abgeschlossenen Tarifverträge auch für Betriebe in Sachsen und Sachsen/Anhalt. „Die Verhandlungen standen auf des Messers Schneide – wir waren kurz davor, die Gespräche abzubrechen und erste Warnstreiks vorzubereiten", sagte Verdi-Verhandlungsführer Ulli Hainsch. Auch wenn nicht alle Forderungen der Gewerkschaft erfüllt wurden, sei die Lohnerhöhung um insgesamt drei Prozent ein Abschluss, der bisher in der Logistikbranche bundesweit einen Spitzenplatz einnehme. „Dass es in einigen wenigen Bereichen noch immer kritisch ist, ist uns bewusst", sagte Hainsch. Dennoch dürften sich die Unternehmen nicht „hinter Schlagwörtern wie Krise und Rezession verstecken und ihre eigene Leistungsfähigkeit schlecht reden". Eine Sondervereinbarung erzielte Verdi für die Fiege Niederlassung in Erfurt. Die Arbeitnehmer bei Fiege WDZ Erfurt erhalten anstatt der dreiprozentigen Lohnerhöhung mit dem Junigehalt eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro. Ursprünglich hatte Verdi eine Entgelterhöhung von 4 Prozent sowie ein Urlaubsgeld in Höhe von 15 Euro je Urlaubstag nur für Gewerkschaftsmitglieder gefordert. Der LTV hatte ursprünglich auf einer Laufzeit von 24 Monaten bestanden und dafür zuletzt eine Einmalzahlung von 100 Euro für 2010 sowie Lohnerhöhungen um 1 Prozent zum 1. Januar 2011 sowie um weitere 1,1 Prozent zum 1. Mai 2011 angeboten. (sb)
Tarifeinigung in Thüringen
Die Mitarbeiter im ostdeutschen Transportgewerbe erhalten eine Lohnerhöhung von insgesamt drei Prozent / Verdi: Arbeitgeber sollen eigene Leistungsfähigkeit nicht schlecht reden