Unsichere Situation im Energiemarkt, regulative, politische Eingriffe in den Markt – unter anderem das Verbrennerverbot für Pkw – Alternativen wie E-Fuels und HVO, Veränderungen im Mobilitätsverhalten sowie die weitere Digitalisierung und der Fachkräftemangel sorgen dafür, dass sich der Tankstellenmarkt wandelt. Die ist das Ergebnis der Studie „Tankstellenmarkt 2023“, die der Bundesverband Freier Tankstellen und unabhängiger deutscher Mineralölhändler (BFT) am 7. Mai in Berlin vorgestellt hat.
„Die Branche ist angesichts der zahlreichen Herausforderungen auf verschiedensten Ebenen im Umbruch, das zeigt der Verkauf von TotalEnergies an Circle K und der aktuelle Verkauf der Jet-Tankstellen“, sagte Daniel Kaddik, BFT-Geschäftsführer, der betonte: „Der Mittelstand in Form der BFT-Tankstellen bleibt dagegen in unruhigen Zeiten eine feste Größe und ist Innovationstreiber in der Mobilität, wie zum Beispiel die rasche Einführung von HVO100 an unseren Tankstellen gezeigt hat.“ Die freien Tankstellen haben nach Angaben des Verbandes aktuell einen Marktanteil von 22 Prozent.
Aus der Studie geht unter anderem hervor, dass die Anzahl der Tankstellen 2023 stagnierte, während der Pkw-Bestand 2024 auf 49,1 Millionen zunahmen (+1 Prozent, 48,8 Millionen 2023), die Zahl der E-Autos stieg um rund 400.000 Autos auf 1,4 Millionen während die Zahl der Benzin- und Diesel betriebenen Autos leicht rückläufig waren. E-Autos haben damit einen Marktanteil von rund drei Prozent.
Während sich die Geschäftsfelder Kraftstoffverkauf und Shop auch 2023 positiv entwickelten, war der Bereich Serviceleistungen weiter rückläufig. Duraid El Obeid, bft-Vorstandsvorsitzender, sagte zu den Zahlen der Studie: „Wir sind technologieoffen sowie defossilisierungsbereit und bieten von Ladesäulen bis HVO100 eine breite Palette von Antriebsmodulen an unseren Tankstellen an. Der BFT empfiehlt weiterhin, dass Benzin E5 nicht mehr gesetzlich von den Tankstellen vorgehalten werden muss, damit wäre gerade mit Blick auf kleinere Tankstellen der Platz an den Zapfsäulen frei für HVO und E-Fuels. Denn die Kraftstoffsorte Benzin E5 sei „motortechnisch nicht mehr relevant“.
Die Studie steht hier zum Download bereit.