Washington. Die amerikanische Schifffahrtsorganisation „World Shipping Council" (WSC) hat die Ergebnisse ihrer Mitgliederbefragung über die tatsächliche Anzahl der auf dem Meer verzeichneten Containerverluste veröffentlicht. Demnach gehen jährlich nur etwa 675 Container anstatt der öffentlich verbreiteten Zahl von 10.000 Containern auf See über Bord. Das teilte die WSC am Mittwoch in Washington mit.
Die WSC-Studie ist die erste auf ihrem Gebiet und bringt jetzt Licht ins Dunkel über die Zahlen der Containerverluste auf See. Immer wieder kursieren öffentlich Zahlen darüber, wie hoch die Containerverluste auf dem Meer seien. Laut WSC reicht die Spanne von 2000 bis 10.000 durchschnittlich angeblich über Bord gegangene Container pro Jahr.
Wie viele Container gehen tatsächlich verloren?
Tatsächlich seien die Containerverluste deutlich geringer, sagt die WSC mit Bezug auf ihre Studie. Zwar würden die Zahlen von Jahr zu Jahr etwas schwanken, die öffentlichen Zahlen seien dennoch "maßlos übertrieben".
Für ihre Studie hat die WSC nach eigenen Angaben ihre Mitglieder gebeten, die genaue Anzahl von Containern anzugeben, die bei ihnen in den letzten drei Jahren jährlich über Bord ging. Die Unterschiede waren groß, so WSC. Während einige Transporteure angegeben hätten, keinen einzigen Container verloren zu haben, meldeten andere katastrophale Verluste von über 50 Containern bei einem einzigen Vorfall. Katastrophale habe es aber selten gegeben. Rechnet man diese katastrophalen Verluste in die Statistik mit ein, betrage der durchschnittliche Containerverlust etwa 675 Stück pro Jahr. Rechnet man sie heraus, gehen durchschnittlich etwa 350 Container jährlich auf See verloren, schätzt die WSC.
Gründe für den Containerverlust auf See erstrecken sich von unsachgemäßem Beladen oder Verstauen, über schlechtes Wetter und stürmische See bis hin zu gestrandeten Schiffen oder Kollisionen. Laut WSC transportieren ihre Organisationsmitglieder 90 Prozent des weltweiten Seegüterverkehrs. An der Befragung nahmen 70 Prozent der Mitglieder teil, sodass die Ergebnisse für die ganze Branche stünden. (jko)
Chojnowski