Wien. Österreichs Transportbranche stemmt sich vehement gegen die geplante Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut auf allen Straßen rechnet mit massiven negativen Auswirkungen. Mit einer aktuellen Studie argumentiert das Österreichische Institut für Raumordnung (ÖIR) jetzt gegen die von den Transporteuren vorgebrachte Kritik und listet eine Reihe von Pro-Punkten für die Maut auf. Der niedrige Dieselpreis, die niedrige Inflation und die niedrigen Zinsen wären gerade jetzt gute Rahmenbedingungen für eine Umstellung des gesamten Maut-Systems vom Mikrowellensystem auf ein GPS-System, was im Falle einer Flächenmaut notwendig wäre.
Eine Ausweitung hätte darüber hinaus kaum Auswirkungen auf makroökonomischer Ebene, sprich auf das BIP wie auch auf die Preisentwicklung bei verschiedenen Waren des täglichen Bedarfs, wie es die Frächter behaupten und Preissteigerungen für den Konsumenten prognostizieren. Sollte es zu Preissteigerungen kommen, würden sich diese maximal bei 0,1 bis 0,2 Prozent bewegen und seien keine wirklichen Argumente gegen die Flächenmaut. Das Geld aus der Flächemmaut werde dringend benötigt, weil Österreichs Straßennetz einen großen Sanierungsbedarf zeigt und viele Millionen Euro in den nächsten Jahren in die Erhaltung der Infrastruktur investiert werden müssen.
Kritik übt die Studie an der von Professor Sebastian Kummer erstellten Erhebung im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich, in der alle möglichen negativen Folgen der Flächenmaut aufgelistet werden. Deren Inhalt sei nicht „abwägend, absolut einseitig und auch nicht wissenschaftlich begründet“, schreiben die ÖIR-Autoren in ihrem Werk. (mf)