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Studie: Konjunkturboom bedroht Wertschöpfungsketten in Deutschland

23.08.2007 14:20 Uhr
Studie: Konjunkturboom bedroht Wertschöpfungsketten in Deutschland
Eine gute Konjunktur kann die Produktionsfähigkeit der Industrie bedrohen.
© Foto: ddp

Die boomende Konjunktur bei begrenzten Fertigungskapazitäten bedroht zunehmend die Produktionsfähigkeit der deutschen Industrie. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der Management-Beratung BrainNet.

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Bonn. "Volkswirtschaftlich brisant sind vor allem die Engpässe in Schlüsselindustrien wie dem Maschinen- und Anlagenbau. Engpässe in der Supply Chain werden in der deutschen Industrie im Jahr 2007 zu Mehrkosten in Höhe von mindestens 15 bis 20 Milliarden Euro führen", sagte Sven Marlinghaus, Partner bei BrainNet. So fehlten zum Beispiel bei einem Baumaschinenhersteller die Achsen oder bei einem Windkraftanlagenhersteller die Getriebe. Ein Ausweichen nach China oder Indien sei hier durch die anfallenden Transportkosten nur bei hohen Stückzahlen attraktiv. Um in der aktuellen Situation eine nachhaltige Versorgungssicherheit zu gewährleisten, würden immer mehr Unternehmen auf mehrere grundsätzliche Strategien setzen. Einerseits gelte es, einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen in der gesamten Wertschöpfungskette von der Herstellung von Vorprodukten über die Logistik bis hin zum Recycling zu gewährleisten. Andererseits würden im Einkauf von Rohstoffen und Vorprodukten verstärkt Finanzmarkt-Instrumente eingesetzt. Auch die Integration der Wertschöpfungskette wird für immer mehr Unternehmen zu einer strategischen Option. So hätten sich beispielsweise führende Reifenhersteller in den vergangenen Jahren verstärkt an Kautschukplantagen beteiligt, um dem drohenden Kautschukengpass entgegenzuwirken. "Entscheidend ist es vor allem, die Beschaffungsquellen optimal über den Globus zu verteilen, um die Abhängigkeit von einem Lieferanten oder einer Sourcing-Region zu verhindern", beschreibt Marlinghaus den Trend. Um dieser Gefahr zu entgehen, sei es zwingend notwendig, alle Kriterien, die für oder gegen die Auswahl einer bestimmten Beschaffungsregion sprechen, systematisch zu analysieren. In der vorausgegangenen Rezession hätten viele Unternehmer zu stark auf eine Reduzierung der Lieferantenbasis und der Kapazitäten gesucht, heißt es in der Analyse weiter. Dies führe zu Nachfrageüberhängen in der aktuellen Boomphase, da zahlreiche Hersteller die steigende Nachfrage unterschätzt hätten.

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