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Studie: Containerverkehr wächst schneller als erwartet

28.02.2008 18:25 Uhr
Studie: Containerverkehr wächst schneller als erwartet
Die Häfen müssen ihre Kapazitäten ausbauen

Neue Prognose warnt vor Terminalengpässen: Nordrange- Häfen müssen Ausbauplanungen korrigieren: Abwanderung der Reeder durch Kapazitätsengpässe befürchtet

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Hamburg. Um die Abwanderung von Linienverkehren zu verhindern, besteht für die wichtigsten Nordrange-Häfen Rotterdam, Antwerpen Hamburg und Bremerhaven dringender Handlungsbedarf, neue Terminalkapazitäten bei verbesserten logistischen Voraussetzungen schneller als bisher geplant zu schaffen, warnt Joachim Flecks, Analyst des Bereiches Global Shipping der HypoVereinsbank, als Autor der in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Beratungsunternehmen Bonum News + Marketing erstellten Studie „Wettbewerbsfaktor Terminalkapazitäten: neue Prognosen für die Containerschifffahrt.“ Der Verlagerungsprozess setze bereits jetzt ein, hieß es heute bei der Präsentation der Studie anlässlich des „7.German Ship Finance Forum“ der HVB in Hamburg. So erhalte etwa die China Shipping Container Line (CSCL) für ihren neuen Ostasien-Containerliniendienst mit 8000-TEU-Containerfrachtern bisher keine definitiven Liegeplatzzusagen in Hamburg und habe inzwischen auch in Bremerhaven entsprechende Anfragen gestellt. Während Rotterdam die Maasvlakte II ausbaue und tideunabhängig auch von den größten Containerschiffen angelaufen werden könne und in Antwerpen vorerst keine Engpässe im Terminalbereich bestünden, würden vor allem die deutschen Terminalkapazitäten knapp. Weil das Wachstum größer sei als bisher prognostiziert, reiche die in Hamburg durch Ergänzungen und Restrukturierung der bestehenden Containerterminals bis 2015 geplante Kapazitätserweiterung auf 18 Millionen Standardcontainer ( TEU) und die unter Einbeziehung des Mittleren Freihafens und der Hafenentwicklungsflächen in Moorburg mögliche langfristige Steigerung auf 21 Millionen TEU ebenso wenig aus, wie die Steigerung der Kapazitäten in Bremerhaven durch die Fertigstellung des Containerterminals CT4 auf insgesamt sechs Millionen TEU. Für Hamburg brächte die geplante Fahrrinnenanpassung der Elbe für tideabhängig auslaufende Schiffe bis zu 14,5 Meter Tiefgang lediglich eine Entzerrung der Liegeplatzsituation durch Vergrößerung des Tidefensters auf 120 Minuten. Bei der Suche nach Ausweichhäfen hätten auch kleinere Häfen wie Amsterdam und Zeebrügge Chancen, wenn sie schneller auf diese Situation reagierten. „Die vor allem in den letzten beiden Jahren überdurchschnittlich gestiegenen Asienverkehre hätten für so starke Wachstumsimpulse gesorgt, dass sich die genannten Häfen nicht nur auf die bislang prognostizierten 9,3 Prozent, sondern fast 11 Prozent Containerwachstum pro Jahr einstellen müssen“, resümiert Ingmar Loges, Leiter Global Shipping der HVB, das Ergebnis der Studie. Statt rund 68 Millionen TEU, wie bislang prognostiziert, würden im Jahr 2015 rund 77 Millioen.TEU in den Nordrange-Häfen umzuschlagen sein – eine zusätzliche Menge, die immerhin dem aktuellen Gesamtumschlag des Hamburger Hafens entspreche. „Die Häfen müssen ihre Kapazitätsplanungen dringend nach oben korrigieren“ , rät Loges und weist darauf hin, dass die Reeder schon jetzt vor allem für ihre Megacarrier nicht mehr die freie Wahl zwischen den nordeuropäischen Häfen haben. Dieser Trend wird sich noch verschärfen, ist er überzeugt.“ Die besten Zukunftschancen werden künftig nicht nur die Häfen mit den besten Serviceleistungen und Hinterlandanbindungen haben, sondern diejenigen, die den Reedern überhaupt noch freie Kapazitäten anbieten können“, so Loges. (jm)

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