Hannover. Im Rahmen des IAA-Kongresses „Urbane Logistik der Zukunft“ haben die Studienpartner der ZF-Zukunftsstudie 2016 erste Ergebnisse vorgestellt. So soll insbesondere das autonome Fahren auf der letzten Meile zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Mehr als 2,9 Milliarden Pakete wurden 2015 allein in Deutschland verschickt – eine Milliarde mehr als noch 2005.
Es ist absehbar, dass sich diese Tendenz auch in den nächsten zehn Jahren fortsetzen wird. Immer mehr Kunden kaufen Waren online, und im Rahmen von Convenience-Aufträgen und Same-Day-Delivery erwarten sie auch immer häufiger, dass ihre Bestellungen innerhalb weniger Stunden oder frisch und gekühlt an ihrer Haustür ankommen. Zusätzlich steht die Logistikbranche vor weiteren Herausforderungen: Fahrverbote, Umweltzonen und der Wunsch nach weniger Verkehrslärm erfordern neue Zustellungsmöglichkeiten.
Diese Anforderungen kommen besonders auf der „letzten Meile“ zum Tragen. Mit diesen entscheidenden finalen Metern des Zustellungsprozesses beschäftigt sich die diesjährige ZF-Zukunftsstudie. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht nur auf urbanen Gebieten: Gerade auch die Unterschiede zwischen städtischer und ländlicher Infrastruktur und die Auswirkungen des demografischen Wandels standen im Fokus.
Technologie weit fortgeschriten, aber Fragen beim Thema Sicherheit
Erste Ergebnisse wurden im Rahmen der IAA Nutzfahrzeuge präsentiert. Als einen entscheidenden Trend identifiziert die Studie das autonome Fahren. Autonome Fahrzeuge könnten den Fahrer entlasten und den Fachkräftemangel lindern. Großer Vorteil: Die Technologie ist bereits sehr weit fortgeschritten. Fahrerassistenten und teilautomatisiertes Fahren sind bereits etabliert, und einige autonome Fahrzeuge befinden sich in der Testphase im Straßenverkehr.
Offen seien noch Fragen zur Sicherheit: Wie lässt sich sicherstellen, dass ein automatisiertes Fahrzeug eine fehlerhaft ausgezeichnete Baustelle erkennt oder dass es nicht von fehlerhaften Fahrbahnmarkierungen in die Irre geführt wird? Das sei entscheidend für die gesellschaftliche Akzeptanz und für den wirtschaftlichen Nutzen eines autonomen Lieferwagens. (dpa)