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Streiks und Proteste in Frankreich: Blockaden und Zugausfälle

09.12.2019 08:54 Uhr
Proteste Frankreich
Französische Lkw-Fahrer blockierten am Samstag mit ihren Fahrzeugen die A4 bei Lognes. Zu dem Streik hatte der Gewerbeverband OTRE (Organisation des Transporteurs Routiers Europeens) aufgerufen
© Foto: picture alliance / abaca

Frankreich kommt nicht zur Ruhe: Auch am Wochenende machten zahlreiche Menschen ihren Ärger über die Politik der Regierung Luft. Besonders der öffentliche Verkehr ist wegen der Streiks weiter massiv gestört.

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Paris. In Frankreich sind die Streiks und Proteste gegen die geplante Rentenreform weitergegangen. Der Bahnverkehr war am Samstag erneut im gesamten Land massiv gestört, in Paris wurde die Metro wieder bestreikt. In zahlreichen Städten gingen Menschen auf die Straße, um gegen die Pläne der Regierung zu demonstrieren. Lastwagenfahrer blockierten mit ihren Lkw Autobahnen im ganzen Land. Ihr Ärger richtet sich vor allem gegen eine geplante Steuererhöhung auf Dieselkraftstoff.

Am Donnerstag hatten in Frankreich Hunderttausende gegen die Rentenreform der Mitte-Regierung demonstriert. Es handelte sich um einen der größten Proteste seit Jahren. Gewerkschaften hatten zu branchenübergreifenden Streiks aufgerufen. Am Dienstag ist eine weitere Massendemonstration in Paris geplant. Seit Donnerstag ist der Fernverkehr im Land fast lahmgelegt, am Samstag verkehrte nur ein Bruchteil der Züge. Das hatte erneut massive Auswirkungen auf den Zugverkehr zwischen Frankreich und Deutschland, zahlreiche Züge fielen aus. Auch die Mitarbeiter der Pariser Verkehrsbetriebe RATP setzen ihren Ausstand fort, nur wenige Metros fuhren am Samstag.

Proteste in vielen Städten

In Paris, Marseille und anderen Städten des Landes versammelten sich zahlreiche Demonstranten. In der Hauptstadt demonstrierten Gewerkschaftsanhänger gegen Arbeitslosigkeit und soziale Unsicherheit. Am Bahnhof in Marseille kamen Menschen zu einem Protest zusammen, zu dem Linksaußenpolitiker Jean-Luc Mélenchon aufgerufen hatte. In Paris und anderen Städten protestierten außerdem „Gelbwesten“. Mitglieder der Bewegung, die gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron demonstriert, hatten sich dem Massenprotest am Donnerstag angeschlossen. Im ganzen Land wurden auch zahlreiche Autobahnen blockiert. Der Grund ist, dass ein Steuervorteil für Kraftstoff 2020 auslaufen soll.

Schwerer Schlag gegen Gütertransportunternehmen

Sollte diese Steuererhöhung beibehalten werden, wäre dies ein schwerer Schlag für die 40.000 Gütertransportunternehmen, hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft Otre. „Unter dem Vorwand, das Budget für die Straßeninfrastruktur (...) aufzustocken, erlegt die Regierung diese Verpflichtung allein den französischen Unternehmen auf, indem sie ausländische Lastkraftwagen (...) schont.“

Betroffen waren etwa die A4 und der Autobahnring A104 östlich von Paris, die A7 bei Lyon oder die A8 im Süden des Landes. Mehrere hundert Lastkraftwagen begannen mit den Blockaden gegen 9 Uhr morgens. Sie ließen zum Teil Autos auf der rechten Spur durchfahren, blockierten aber ausländische Lastwagen, wie der Sender Franceinfo berichtete. Bereits in den vergangenen Wochen hatten Bau- und Landwirtschaftsfahrzeuge aus Protest gegen die Pläne der Regierung Ölraffinerien im Land blockiert. Zwischenzeitlich gab es die Sorge, dass das Benzin knapp werden könnte.

Die Fronten zwischen Regierung und Gewerkschaften sind verhärtet

Premierminister Édouard Philippe will die konkreten Reformpläne für das Rentensystem am Mittwoch vorstellen. Am Freitag verteidigte er die Reform mit deutlichen Worten. Mit der Rentenreform will die Mitte-Regierung Privilegien für bestimmte Berufsgruppen wie die Eisenbahner beim Rentenalter auf längere Sicht beenden und ein universelles System schaffen, das für alle gilt. Außerdem will die Regierung Anreize geben, länger zu arbeiten. (dpa/fa)

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