Bad Hersfeld. Seit dem Beginn der Nachtschicht von gestern auf heute sind die Beschäftigten des Amazon-Versandzentrums zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die Beschäftigten in Leipzig schließen sich mit Beginn der Frühschicht an. Wie die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mitteilt, soll der Streik bis Samstag zum Ende der Nachtschicht fortgesetzt werden.
„Die Weigerung von Amazon, über einen Tarifvertrag zu sprechen, zeugt von mangelndem Respekt und fehlender Wertschätzung gegenüber der Leistung der Beschäftigten“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Zur Unterstützung der Streikenden hat der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske seine Teilnahme an der Streikkundgebung am Freitag in Leipzig angekündigt. „Wir werden nicht hinnehmen, dass Amazon dauerhaft daran festhält, einseitig und willkürlich Bezahlung und Arbeitsbedingungen festzulegen“, betonte Nutzenberger. Als erster Schritt hin zu einem Tarifvertrag seien Lohnerhöhungen bei Amazon nötig.
Während die Beschäftigten im Tarifbereich Einzel- und Versandhandel im vergangenen Jahr Entgeltsteigerungen von 5,1 Prozent in zwei Stufen erreicht hatten, gab es für Beschäftigte bei Amazon lediglich eine Erhöhung um durchschnittlich zwei Prozent. Für dieses Jahr sind beim weltgrößten Versandhändler bislang keine Erhöhung und kein Urlaubsgeld vorgesehen. (kitz)