Wiesbaden. In Deutschland sind im vergangenen Jahr so viele Güter transportiert worden wie noch nie zuvor. Der Güterverkehr wuchs allerdings allein auf der Straße, während die anderen Verkehrsträger Schiene, Schiff und Flugzeug stagnierten oder Rückgänge hinnehmen mussten. Insgesamt legte die Menge der transportierten Güter, zu denen auch noch durch Rohrleitungen gepumptes Erdöl gezählt wird, um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete. Insgesamt wurden 2015 demnach rund 4541 Millionen Tonnen Güter transportiert.
Der Straßengüterverkehr als weitaus größter Sektor wuchs mengenmäßig um 1,9 Prozent auf 3507 Millionen Tonnen. Die Güter wurden im Schnitt etwas weiter gefahren, so dass die in Tonnenkilometern gemessene Transportleistung mit einem Plus von 2,2 Prozent etwas stärker stieg.
Die flexiblen Lastwagen profitierten dabei nach Einschätzung der Statistiker auch von Schwierigkeiten anderer Verkehrsträger. So wurde bei der Eisenbahn (minus 1,0 Prozent Menge) massiv gestreikt, und die Binnenschifffahrt (minus 3,2 Prozent) litt im Herbst unter Niedrigwasser.
Die Gütermenge im Luftverkehr stagnierte im Jahresvergleich. Wie bereits im Vorjahr wurden hier 2015 4,4 Millionen Tonnen. Beim Mengenrückgang in der Seeschifffahrt um 2,7 Prozent machte sich vor allem bemerkbar, dass weniger Waren aus dem Ausland in den deutschen Häfen angelandet wurden. Wurden 2014 noch rund 300 Millionen Tonnen befördert, so waren es im vergangenen Jahr nur noch rund 292 Millionen. Die Transportmenge im Schienengüterverkehr ging von 365 Millionen Tonnen auf 361 Millionen Tonnen zurück. (dpa/sno)