München. Ist die Gefahr einer Krise im Transport- und Speditionsgewerbe bereits gebannt? Zumindest die Stimmung in der Branche hat sich im Januar 2012 spürbar verbessert. Die Erwartungen in der Branche sind so positiv wie seit dem Sommer 2011 nicht mehr. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturtest des Münchener IFO-Instituts hervor, der monatlich erscheint und der VerkehrsRundschau vorliegt.
Demnach gingen im Januar 2012 30 Prozent der Befragten im Bereich „Güterbeförderung im Straßenverkehr“ von einer positiven Entwicklung in den kommenden sechs Monaten aus. Im Vormonat waren es nur fünf Prozent gewesen. Der Erwartungsindex für die kommenden sechs Monate verbesserte sich entsprechend von - 34 Punkte im Dezember 2011 auf + 8 Punkte im Januar 2012. Das ist der beste Wert seit Juni 2011.
Ifo-Index zeigt Eintrübung bei der aktuellen Geschäftslage
Allerdings wird die aktuelle Geschäftslage schlechter beurteilt. Dieser Teilindex verschlechterte sich von + 19 Punkten (Dezember 2011) auf – 6 Punkte. Da der Januar im Transportgewerbe aber generell ein umsatzschwacher Monat ist, kommt diese Eintrübung nicht überraschend. Mit – 6 Punkte fällt dieser Teilindex nur minimal schlechter aus als Januar 2011 (- 4 Punkte). Der Teilindex für die „Umsatzentwicklung gegenüber dem Vorjahresmonat“ hat sich mit +17 Punkten gegenüber Januar 2011 nicht verschlechtert und befindet sich deutlich im positiven Bereich.
Ähnlich positiv war die Entwicklung auch im Bereich „Spedition (einschließlich Logistik)“. Der Index für die Geschäftserwartungen in den kommenden sechs Monaten verbesserte sich von – 11 Punkte auf + 20 Punkte. Ein so guter Wert wurde zuletzt im Juli 2011 erreicht. 31 Prozent der Befragten gehen von einer positiven Entwicklung der Geschäftslage aus. Nur elf Prozent erwarten für das kommende Halbjahr eine Eintrübung. Die Teilindex für die aktuelle Situation hingegen verschlechterte sich, aber verlor nur 3 Punkte (von + 23 auf +20 Punkte).
Fast ein Drittel rechnet mit höheren Transportpreisen
Bezüglich der Preisentwicklung in den nächsten drei Monaten überwiegt in beiden Bereichen die Zahl derjenigen, die in den nächsten drei Monaten mit steigenden Frachtraten rechnen. Sowohl bei den Transporteuren wie auch bei den Spediteure gehen jeweils 31 Prozent der Unternehmen von einer Verteuerung aus, während nur vier Prozent mit sinkenden Entgelten rechnen. Zwei Drittel erwarten keine Veränderung. (cd)