Frankfurt/Main. Die Gesamtlänge von Staus auf hessischen Straßen hat sich innerhalb weniger Jahre mehr als verdoppelt: Laut dem ADAC summierten sich die Staus im Jahr 2012 auf über 51.000 Kilometer. Im vergangenen Jahr waren es 119.000 Kilometer. Von einem „eindeutigen Trend“ spricht daher Cornelius Blanke, Sprecher des Automobil-Clubs in Hessen und Thüringen.
Das hessische Verkehrsministerium sieht einen Grund dafür in den zahlreichen Straßensanierungen: „In keinem anderen Flächenland gibt es mehr Baustellen pro Autobahnkilometer“, sagt Ministeriumssprecher Marco Kreuter. Das Straßennetz sei über Jahrzehnte nicht ausreichend in Schuss gehalten worden. Die Folge sei ein massiver Sanierungsstau. „Diesen Sanierungsstau lösen wir seit vier Jahren auf“, erklärt er.
Was gilt als Stau?
Von Stau spricht der ADAC erst ab Geschwindigkeiten unter 20 Kilometern pro Stunde. Nur wenn mehrere Fahrzeuge über fünf Minuten weniger als 40 Kilometer pro Stunde auf einer Länge über einem Kilometer fahren, werde eine Verkehrsstörung erfasst, erklärt Blanke. „Liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 40 und 20 km/h, sprechen wir von dem Ereignis ‚stockender Verkehr‘.“
Bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h handele es sich um einen Stau. Als aufgehoben gilt der Stau, wenn alle Fahrzeuge auf dem betroffenen Autobahnabschnitt über 60 km/h fahren. (dpa/jt)