Berlin/Düsseldorf. Die Stahlindustrie hat während des jüngsten Bahnstreiks beim Versand und bei der Leerwagenzufuhr schwere Beeinträchtigungen hinnehmen müssen. Der Schaden für die Stahlindustrie liege in zweistelliger Millionenhöhe, sagte Hans-Joachim Welsch, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Wirtschaftsvereinigung Stahl, bei einer Sitzung im Bundesverkehrsministerium in Berlin. Vertreter der Stahlindustrie diskutierten u.a. mit Staatssekretär Michael Odenwald und Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Transport und Logistik von DB Mobility Logistics.
Bei der Gelegenheit forderten die Branchenvertreter auch höhere Investitionen in die Bahninfrastruktur: „Die Stahlindustrie in Deutschland setzt gezielt auf den Verkehrsträger Bahn. Deshalb ist sie auf ein modernes und solide instandgehaltenes Schienennetz zwingend angewiesen. Die aktuelle Investitionskrise muss dringend überwunden werden“, forderte Welsch. Vor allem der dramatisch schlechte Zustand der Bahnbrücken erfordere rasches Handeln. Die neue Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung von Bund und Deutscher Bahn, die höhere Investitionen in den Bestand vorsieht, bewertete Welsch „als wichtigen, aber noch nicht ausreichenden Schritt.“
„Das Entscheidende ist, dass die höheren Ersatzinvestitionen des Bundes nicht an anderer Stelle – etwa beim Aus- und Neubau – gekürzt werden. Es muss unterm Strich wesentlich stärker in die Schiene – wie auch in die anderen Verkehrsträger – investiert werden“, forderte der Branchenvertreter. Positiv sei auch das von der Bundesregierung angekündigte Investitionsprogramm von zehn Milliarden Euro für 2016 bis 2018. Ein großer Teil dieser Mittel müsse für Verkehrsprojekte verwendet werden. (diwi)