Speditionssoftware: Die flexible Dispo

Von Telematik und Flottenmanagement über Speditionssoftware bis hin zur automatisierten Tourenplanung: Die Anbieter von Logistik-IT-Lösungen nutzten auf der LogiMAT vom 31. Mai bis 2. Juni in Stuttgart ausgiebig die Gelegenheit, nach langer Coronapause dem ganz großen Publikum ihre Neuheiten präsentieren zu können. Ortsunabhängig und flexibel arbeiten Wenn man beim Gang durch die Softwarehallen einen Trend ausmachen konnte, so ist dies das Thema Cloud. Die Vorteile liegen nach über zwei Jahren Pandemie auf der Hand: Die Disposition kann auch flexibel aus dem Home-Office vollumfänglich arbeiten. Aber auch für Unternehmen, die sich nicht länger selbst um eine wartungs- und kostenintensive Serverinfrastruktur kümmern wollen oder können - Stichwort: IT-Fachkräftemangel -, lohnt der Blick auf Speditionssoftware aus der Cloud. "Wir verzeichnen immer mehr On-Premise-Kunden, die auf die Cloudversion wechseln", sagt denn auch Magnus Wagner, Vorstand der LIS Logistische Informationssysteme (LIS), dem Softwarehaus hinter der Speditionssoftware Winsped. Über die LIS Cloud Services können Anwender über einen Web-Client von jedem Ort auf ihre Software zugreifen, die Daten werden dabei im LIS-eigenen Rechenzentrum gehostet. Ein langjähriger Kunde, der diesen Service nutzt, ist etwa die LGI Logistics Group International. "Ich lege keinen Wert darauf, eigenes 'Blech' im Keller stehen zu haben, denn ein internes Rechenzentrum erfordert immer auch Management-Attention und Personal", erklärt der Head of Corporate IT Michael Metken von LGI. Mit dieser Einstellung ist er offenbar nicht allein: "Mittlerweile stehen wir bei einem Cloudanteil von zehn Prozent - Tendenz steigend", berichtet Wagner. LIS präsentierte auf der LogiMAT übrigens auch ein neues Warehouse-Management-System - ebenfalls cloudbasiert. Auch Dr. Malek Software verzeichnet eine steigende Nachfrage nach cloudbasierten Lösungen wie etwa dem M3-Frachtführer-Portal. Das 2020 erstmals präsentierte Angebot wurde demnach weiterentwickelt. Es dient als zentrale Datenschnittstelle im Corporate Design des Spediteurs, die zu jedem Transport-Management-System (TMS) oder ERP-System beziehungsweise jeder Speditionssoftware kompatibel ist. Mit den neuen Features werden externe Partner und die eigenen Fahrer noch besser in die Prozesskette integriert. So können Auftragsdaten zum Beispiel als Weblink an Subunternehmer weitergeleitet werden. Digitaler Frachtbrief aus der Cloud Neu ist zudem eine Lösung für den elektronischen Frachtbrief (eCMR). In der M3-App von Dr. Malek wird jetzt zusätzlich ein QR-Code angezeigt, über den sich per Scan der eCMR aus der Cloud der M3-Webservices mit allen erfassten Unterschriften herunterladen lässt. Cloudbasiert ist auch das neue TMS der Ehrhardt Partner Group (EPG), das sowohl als Stand-alone-Lösung als auch in Kombination mit anderen Produkten der EPG One Suite angeboten wird. Es steuert den gesamten Transportprozess, von der Routenberechnung über die Tourenplanung bis hin zur Auslieferung. Der Algorithmus der SaaS-Lösung (Software as a Service) berechnet laut EPG für jede Tageszeit die optimale Route und die dazu passende Startzeit. Die dynamische Tourenplanung ermöglicht so im Vergleich zu herkömmlichen TMS-Lösungen Effizienzsteigerungen von bis zu 20 Prozent, verspricht das Softwarehaus. Neues Opheo-Release auch als SaaS Ebenfalls auf die Cloud setzt Opheo Solutions. Mit der Version 7.0 ist das gleichnamige TMS neben der bisherigen On-Premise-Lösung nun auch als SaaS-Lösung erhältlich. In beiden Varianten ist der komplette Leistungsumfang identisch enthalten. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz der Virtual-Desktop-Technologie der Azure-Cloud von Microsoft. Darüber hinaus verspricht Opheo für die Version 7.0 eine bessere Integration der vor- und nachgelagerten Prozesse wie zum Beispiel der Kommissionierung. Eine ebenfalls weiterentwickelte automatische Pausenplanung soll derweil für einen optimierten Einsatz der Fahrer sorgen und die Disponenten entlasten. Zeiteinsparungen gewährleistet laut Opheo auch die automatische Benachrichtigungsfunktion, mit der alle Prozessbeteiligten über Pläne, Verschiebungen und den aktuellen Lieferstatus informiert werden. Eine verbesserte Visualisierung und Standortlokalisierung durch den Einsatz von Satellitenkarten rundet das Neuheitenspektrum ab. Spediteure und Transportunternehmer werden im Zuge der Digitalisierung zunehmend in den elektronischen Datenaustausch ihrer Kunden integriert, gleichzeitig ist der Kosten- und Zeitaufwand für das Einrichten individueller Schnittstellen vor allem für kleinere und mittelständische Logistikdienstleister hoch. Weber Data Service, Anbieter des Transport- und Warehouse-Management-Systems Disponent Plus, hat daher in Kooperation mit der Datendrehscheibe Lobster eine integrierte SaaS-Lösung für die Datenkonvertierung eingerichtet, die bedarfsweise genutzt werden kann. Damit sollen sich auch kleinere Unternehmen für die automatische Übernahme, Konvertierung und Bereitstellung verschiedenster Datenformate rüsten können. C-Informationssysteme hat beim neuen Release seiner Logistiksoftware C-Logistik vor allem das Augenmerk auf das Design und die Nutzerfreundlichkeit gelegt. Zu den Neuerungen, die am Messestand vorgeführt wurden, zählte unter anderem die Anzeige von Paletten-Salden auf der Karte der grafischen Disposition. Darüber hinaus gibt es das Webinterface C-Info im neuen Design für PC, Tablet und Smartphone. Das Portal bietet erweiterte Management- und Transparenzfunktionen im Bereich der Transportabwicklung und ermöglicht das Recherchieren in Lagerbeständen und das Anlegen von Warenbewegungen, die im TMS oder der Lagerverwaltungssoftware C-Lager umgesetzt werden. Mehr zum Thema unter #SpeditionsSoftware www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze War das Thema Cloudcomputing in der Disposition vor nicht allzu langer Zeit noch ein Nischenthema, hat sich dies durch die Pandemie und den IT-Fachkräftemangel gewaltig geändert. Immer mehr Softwarehäuser bieten ihren Anwendern an, ihre Speditionssoftware auch über die Cloud zu nutzen.

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