Berlin. Der SPD-Verkehrspolitiker Martin Burkert lehnt trotz deutlichen Widerspruchs in seiner Partei einen Regelbetrieb des Lang-Lkws weiterhin ab. Diese seien „ein falscher Anreiz für mehr umweltschädliche Lkw auf der Straße und hätten eine problematische Mehr-Beanspruchung der heute schon überlasteten Brücken- und Straßeninfrastruktur zur Folge“, betonte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Bundestages gegenüber der VerkehrsRundschau. Die größeren Fahrzeuglängen führten zu einem weiter steigenden Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr und zu Mehrkosten für Umbau und Anpassung der Straßeninfrastruktur.
Damit reagierte Burkert auf jüngste Äußerungen des niedersächsischen Verkehrsministers Olaf Lies (SPD), der sich explizit für eine Verlängerung des noch bis zum Jahresende laufenden Feldversuchs mit Lang-Lkw ausgesprochen hatte. „Ich wundere mich aber sehr über eine frühzeitige Festlegung der Kritiker aus den Reihen des Bundestages“, hatte Lies mit Blick auf Burkerts Ablehnung gesagt. Der Minister warnte davor, den bundesweiten Feldversuch „vorzeitig totzureden“. Burkert hingegen hatte auf einen ablehnenden Beschluss des SPD-Parteitags zum Lang-Lkw verwiesen.
Inzwischen steht eine erneute Ausweitung des Feldversuchs bevor. Als 13. Bundesland hat das von SPD und Linkspartei regierte Brandenburg Strecken für Lang-Lkw angemeldet. An dem Test beteiligen sich inzwischen 51 Unternehmen mit 135 Fahrzeugen, die 25,25 Meter messen dürfen, also 6,50 Meter mehr als sonst zulässig. Nur Berlin, Rheinland-Pfalz und das Saarland beteiligen sich nicht an dem Feldversuch, den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ab Anfang 2017 in den Regelbetrieb überführen möchte. (jök)