Paris. Forwardis ist der Name einer neuen Struktur, in der die französische Staatsbahn SNCF seit Jahresbeginn europaweit die Kommissionieraktivitäten des Unternehmensbereichs SNCF Logistics zusammengefasst hat. Unter Forwardis GmbH laufen jetzt in Deutschland die Firmen Ermefret und Captrain Solutions. SNCF versteht die neue Marke als „europäische Marke“, konzentriert vor allem auf drei Bereiche: lose Flüssigprodukte (Chemie und Petrochemie), Schüttgut (Cerealien, Granulate) und industrielle Güter.
Die Marktambitionen von Forwardis gehen über den europäischen Kontinent hinaus und reichen bis nach Asien. In Kasachstan wird schon Phosphor befördert. Fünf Tochterunternehmen gehören zu Forwardis: in Frankreich selbst Ermechem und Ecorail, für England Captrain UK sowie die vorgenannten beiden Firmen in Deutschland. Der Leiter der neuen Einheit, Edouard Laverny, plant die Errichtung eines internationalen Netzes mit Akzent auf Mengenpolitik und Synergieeffekte. Damit soll die Kaufkraft für Transportkapazitäten verstärkt werden.
Das Aktivitätsangebot umfasse die Beschaffung von Bahnwaggons oder Containern inklusive deren Wartung, die Anlandung und Weiterbeförderung mittels LKW, den Kombitransport und bei Bedarf ebenso solchen per Binnenschiff. In diesem Bereich kamen die fünf Forwardis-Töchter im letzten Jahr auf einen Umschlag von 720.000 Tonnen. Ziel in Frankreich ist die Verlagerung von Frachttransporten von der Strasse auf die Schiene. Mittels entsprechender Kommissionierungsverträge sollen zum Beispiel Aktionen mehrerer Bahnfrachtunternehmen zusammengefasst werden, die für sich allein nicht in der Lage wären, den gesamten anfallenden Gütertransport zu den Häfen des Landes zu schultern. (jb)
SNCF bündelt Logistik-Aktivitäten mit Dachstruktur
Die Kommissionieraktivitäten im Unternehmensbereich SNCF Logistics werden künftig unter dem Namen Forwardis zusammengefasst.