Berlin. Die Frachtraten im europäischen Straßengüterverkehr sind im ersten Quartal 2011 um 5,6 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2010 gesunken. Das geht aus dem Transport Market Monitor hervor, den die Logistikplattform Transporeon und das Beratungsunternehmen Capgemini gemeinsam herausgeben. Bemerkenswert ist dieser Preisrückgang, weil nach Aussage der Autoren der Dieselpreisindex im gleichen Zeitraum um 5,6 Prozent gestiegen ist.
Begründet wird die Preisentwicklung mit saisonalen Gründen: Die Nachfrage im ersten Quartal eines Jahres ist aufgrund des Winters und der verlängerten Weihnachtsferien in vielen Unternehmen generell schwächer ausgeprägt als im Rest des Jahres. Das lässt sich auch am Kapazitätsindex ablesen, der anhand der durchschnittlichen Anzahl von Geboten für Transportanfragen im Zeitverlauf ermittelt wird. Dieser Index ist im ersten Quartal 2011 um 36,3 Prozent im Vergleich zum Quartal zuvor gestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal haben sich die Frachtraten hingegen um 8,4 Prozent verteuert. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass sich der Index im ersten Quartal 2010 auf dem zweitniedrigsten Stand seit Erhebung der Daten im Jahr 2008 befand.
Für die kommenden Quartale gehen Transporeon/Capgemini wieder von steigenden Transportpreisen aus. Begründet wird diese Einschätzung mit „dem strukturellen Trend, den wir bereits 2009 und 2010 beobachtet haben" sowie mit der Erwartung, dass die Kosten weiter steigen werden (vor allem der Ölpreis). Als Indiz dafür werten die Autoren des Monitors auch die Entwicklung im Monat März. Die Frachtraten stiegen in diesem Monat um 3,2 Prozent und der Kapazitätsindex verlor etwa 19 Prozent. (cd)