Rotterdam. Fünf große Seehäfen haben eine Absichtserklärung für ein gemeinsames Landstromprojekt unterzeichnet. So streben die Häfen Rotterdam, Antwerpen, Hamburg, Bremen und Haropa Ports (u. a. Le Havre) an, ab dem Jahr 2028 große Containerschiffe ab 14.000 TEU mit Landstrom zu versorgen, sodass die Schiffsgeneratoren nicht verwendet werden, wenn die Schiffe am Kai liegen. Dies soll der Luftqualität und dem Klima zugute kommen, da weniger Stickstoff und CO2 ausgestoßen wird.
„Wir haben voriges Jahr ein ehrgeiziges Programm ins Leben gerufen, mit dem wir bis 2025 acht bis zehn Landstromprojekte realisieren möchten. Jetzt kommt noch diese internationale Zusammenarbeit hinzu“, sagt Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam. Die beteiligten Häfen würden das Vorgehen demnach aufeinander abstimmen. „Abgezielt wird auf eine Standardisierung, geringere Kosten und eine Beschleunigung der Nutzung von Landstrom unter Beibehaltung gleicher Bedingungen zwischen den Häfen”, so Castelein.
Die Nutzung von Landstrom ist komplex. So besteht Unklarheit über die künftige (EU-)Politik hinsichtlich der Frage, ob die Nutzung von Landstrom vorgeschrieben werden soll. Zudem seien hohe Investitionen in die Infrastruktur erforderlich, die ohne staatliche Unterstützung nicht möglich seien, betont die Hafengesellschaft Rotterdam in ihrer Mitteilung. Die Häfen plädieren denn auch gemeinsam für einen klaren gesetzlichen Rahmen zur Nutzung von Landstrom oder einer gleichwertigen Alternative und wünschen sich zudem eine Freistellung von der Energiesteuer für Landstrom sowie ausreichend öffentliche Mittel zur Realisierung der Landstromprojekte. (mh)