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Schwergut- und Projektschiffahrt: Deutsche Reederei SAL nimmt zweiten Spezialfrachter in Fahrt

03.03.2011 16:22 Uhr
Schwergut- und Projektschiffahrt: Deutsche Reederei SAL nimmt zweiten Spezialfrachter in Fahrt
Neues Flaggschiff der SAL-Reederei: der Schwergutfrachter "Lone", in diesen Tagen im Hamburger Hafen aufgenommen
© Foto: Arndt

Hebeleistung liegt bei rund 2.000 Tonnen / Schiff wurde in nur sechs Monaten auf der Hamburger Sietas-Werft gebaut

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Hamburg. Die deutsche Schwergut- und Projektladungs-Reederei SAL (Schifffahrtskontor Altes Land) in Steinkirchen bei Hamburg baut ihre Spezialschiff-Flotte mit einem weiteren Frachter aus. Am 11.März wird das auf der Hamburger Sietas-Werft gebaute Schiff auf den Namen „Lone" getauft und dann offiziell in Dienst gestellt. SAL hat derzeit 15 eigene Schiffe in der Flotte.

Bei dem rund 60 Millionen Euro teuren Neubau handelt es sich um das Schwesterschiff der am 9.Dezember vergangenen Jahres ebenfalls in Hamburg getauften „Svenja". Die beiden Frachter gelten derzeit als die leistungsstärksten Schwergutschiffe der Welt. Ausgerüstet mit zwei Bordkranen können diese im sogenannten Tandem-Betrieb bis zu 2.000 Tonnen schwere Ladungsteile an Bord nehmen. Die 1000-Tonnen- Krane wurden bei der Neuenfelder Maschinenfabrik (NMF) gebaut. Das zur Sietas-Gruppe gehörende Unternehmen baut seit 40 Jahren Schiffskrane.

Zu den weiteren, herausragenden technischen Ausrüstungsmerkmalen der in gut sechs Monaten gebauten „Lone" gehört die Ausstattung mit einem „Dynamic Positioning System" der Version DP 2. Damit kann das Schiff exakt auf Position gehalten werden, was beispielsweise für den Einsatz im Offshore-Geschäft – etwa Aufbau von Windkraftanlagen – von sehr großer Wichtigkeit ist. Nach Reedereiangaben ist die „Lone" erst das zweite Schiff weltweit, dass mit dem „DP 2"-System ausgerüstet ist. Die bereits erfolgreich im Einsatz befindliche „Svenja" hat das „DP1-System" an Bord.

Sietas-Werft erhielt als erste deutsche Werft Auftrag über Offshore-Spezialschiff

Die Sietas-Werft, die Anfang 2009 im Zuge der Weltwirtschaftskrise und dramatisch wegbrechender Schiffbauaufträge kurz vor dem „Aus" stand, hat sich in den zurückliegenden zwei Jahren wieder recht gut erholt. Damit verbunden waren neben einem Eigentümerwechsel auch eine vollständige Umstrukturierung der Produktionsabläufe und – verfahren, ein Personalabbau sowie der Ausstieg aus dem Containerschiff-Geschäft. Am 6.November 2009 übergab Sietas-Werft-Chef Rüdiger Fuchs mit dem Containerfrachter „Elysee" das vorläufig letzte auf der Werft gebaute Containerschiff an eine niederländische Reederei.

Das Schiffbauunternehmen widmet sich seitdem dem Spezialschiffbau. Dabei gelang es der Traditionswerft im Dezember vergangenen Jahres einen Auftrag über den Bau eines Windanlagen-Transport- und Errichterschiffes zu gewinnen. Sie war damit die erste deutsche Werft, die mit einem solchen Auftrag punkten konnte. Ende Januar diesen Jahres gelang es der mecklenburgischen P + S-Werften GmbH ebenfalls, einen Aufrag über ein OOCV (Offshore Construction Vessel) zu gewinnen. Hier ist der Auftraggeber eine Reederei in Fernost. Das ebenfalls mit einem 2.000 t—Kran ausgerüstete Schiff wird 2012 abgeliefert.

Das bei Sietas gebaute Offshore-Schiff wird im September 2012 an die niederländische Van Oord-Gruppe in Rotterdam übergeben. Zugleich sprachen den Niederländer die Option über ein baugleiches Schwesterschiff aus. Zwar bewahren beide Unternehmen Stillschweigen über den Kaufpreis, doch liegen die bislang bekannt gewordenen Baukosten für vergleichbare Schiffe bei deutlich über 100 Millionen Euro. Für die Niederländer war unter anderem entscheidend, dass ihnen die Werft einen garantierten Ablieferungstermin zusicherte. Bislang ist die Masse der Order für solche Offshore-Spezialschiffe nach Asien gegangen. Aktuell sind weltweit etwa 20 solche Frachter im Bau. (eha) 

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