Zürich. Die Interessengemeinschaft Air Cargo Switzerland hat einen umfangreichen Forderungskatalog zur Verbesserung der Situation aller am Frachtgeschäft beteiligten Firmen und Organisationen in der Schweiz verlangt. Am heutigen Donnerstag werden die einzelnen Punkte des Katalogs in einer Ganztagesveranstaltung am Flughafen Zürich von Fachleuten diskutiert und bewertet. Er ist an die Schweizer Politik gerichtet, für die nach Ansicht von Peter Somaglia, dem Chef der IG Air Cargo Switzerland, die Luftfrachtbranche bei Entscheidungen nur unter „ferner liefen“ eine Rolle spielte. Wörtlich heißt es in seinem Positionspapier, das der VerkehrsRundschau vorliegt: „Luftfracht wurde in der Vergangenheit zumeist als untergeordneter Teil der Luftfahrt behandelt und durch den Bund (die Schweizer Regierung) nicht speziell gefördert“.
Dies müsse sich dringend ändern, so Somaglia, will die Schweiz ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht entscheidend einbüßen. In seinem Grundsatzbeitrag verdeutlichte er, dass am Warenwert gemessen, im vergangenen Jahr rund 43 Prozent aller Exportgüter aus der Schweiz per Flugzeug ausgeflogen wurden. Damit sind Flugzeuge für die Volkswirtschaft das zweitwichtigste Transportmittel nach dem LKW. Die Brache sichere in der Schweiz gegenwärtig 25.000 direkte und 163.000 indirekte Arbeitsplätze.
Kosten für Luftfrachtsicherheit soll der Staat tragen
In Sachen Sicherheit und Umweltschutz plädiert die IG für den Aufbau einer Fachgruppe „Luftfracht Security Schweiz“, an der neben Industrievertretern auch Politik und Verbände beteiligt sein sollten. Die Kosten für hoheitliche Sicherheitsmaßnahmen der Luftfracht an den Flughäfen und im Umfeld sollten künftig von Staat finanziert werden. Auch spricht sich die IG gegen unnötige Überregulierung von Prozessen durch behördliche Vorschriften aus. (hs)