Atlanta. Parallel zur Bekanntgabe der Pensionierung von Frachtchef Tony Charaf zum 1. August hat Delta Air Lines eine Neustrukturierung des Cargogeschäfts angekündigt. Danach wird die Division in ihrer existierenden zentralen Funktion aufgelöst und dezentralisiert. Die einzelnen Bereiche, wie etwa Vertrieb, Personalwesen, Flugbetrieb oder Handling, sollen den jeweiligen Geschäftseinheiten der Passagier-Airline unterstellt werden. Entsprechend haben deren Leiter künftig die Verantwortung für diese Luftfracht-Aktivitäten.
Offiziell ist von Umorganisation die Rede
Offiziell wurde die geplante Umorganisation des Geschäftsfelds „Cargo“ von der Fluglinie mit der Erzielung von zusätzlichen Synergien begründet. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um die bislang getrennten Ressourcen wie etwa IT zusammenzuführen und einheitlich zwischen Passage und Cargo zu gestalten“, reagierte Luftfracht-Vertriebschef Ray Curtis gegenüber lokalen Medien auf die anstehende Veränderung. Zugleich versicherte Delta-Chef Ed Bastian, dass Luftfracht weiterhin ein wichtiger Baustein im Service-Portfolio seiner Gesellschaft bleiben wird.
Luftfracht gilt als fünftes Rad am Wagen
Marktbeobachter und subalterne Delta-Frachtleute beurteilen die Entscheidung hingegen äußerst kritisch. „Schon heute ist Luftfracht das fünfte Rad am Delta-Wagen. Künftig rollt dieses nicht einmal mehr, sondern kommt als Plattfuß daher“, äußerte sich ein führender europäischer Manager gegenüber der VerkehrsRundschau. Auch früher hatte die Cargodivision wenig Einfluss auf die Entscheidungen der Delta-Führung. So bekannte Noch-Frachtchef Charaf vor einiger Zeit gegenüber der VerkehrsRundschau, dass bei anstehenden Flottenentscheidungen die Anliegen der Luftfracht keinerlei Rolle spielen würden. (hs)