Bern. Die Schweiz dringt auf eine schnelle Lösung des Bahnproblems bei Rastatt. „Es ist Anlass zur Sorge“, sagte der Sprecher des Bundesamtes für Verkehr, Gregor Saladin, am Donnerstag. Der Lkw-Verkehr über die Alpen könne zunehmen, wenn die Sperrung der Rheintalbahnstrecke zu lange dauert. „Das Image der Bahn als verlässliches Transportmittel würde leiden“, sagte Saladin. „Es ist unser dringender Wunsch, dass das rasch behoben wird.“ 2012 war die Gotthardstrecke nach einem Felssturz einen Monat gesperrt. In dem Jahr gab es nach Angaben von Saladin 13.000 zusätzliche Lastwagen-Fahrten über die Alpen.
Bei Bauarbeiten an einem Bahntunnel bei Rastatt in Baden-Württemberg hatten sich am Samstag Schienen gesenkt. Die Strecke wurde gesperrt. Passagiere werden mit Bussen transportiert, Güterzüge umgeleitet. Die Sperrung soll nach Angaben der Deutschen Bahn bis mindestens 26. August dauern. Allein im Güterverkehr der Schweizer Bahn (SBB) seien 140 Züge pro Tag betroffen, sagte ein Sprecher. Ob Regressansprüche gegen die Deutsche Bahn gestellt werden, konnte der Sprecher noch nicht sagen. Die Strecken werden auch von anderen Cargo-Anbietern genutzt.
Der Lastwagenverkehr an der Schweizer Grenze in Weil an Rhein und Rheinfelden (beides Kreis Lörrach) ist nach Angaben des Zolls aktuell stärker als sonst in der Ferienzeit. „Dramatisch ist es nicht“, sagte Sprecherin Antje Bendel am Donnerstag. Der Zollhof sei auch an normalen Tagen voll. Es liege nahe, den stärkeren Verkehr mit der Sperrung der Rheintalbahn zwischen den badischen Städten Rastatt und Baden-Baden in Verbindung zu bringen, sagte Bendel. Ein höheres Aufkommen gebe es aktuell auch am Umschlagbahnhof in Weil am Rhein. In Mannheim würden Transporte von der Bahn auf die Straße verlagert. (dpa/ag)