Ab den frühen Morgenstunden wurden am Dienstag, 12. November, in Nord-, Ost- und Mittelhessen die Beschäftigungsverhältnisse von 329 Fahrern und Beschäftigten aus
157 Firmen überprüft, teilte die Behörde mit. Nach deren Angaben waren dabei 107 Beschäftigte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit im Einsatz.
Bei den Kontrollen seien an mehreren Autobahnen und Bundesstraßen insgesamt sieben Kontrollstellen eingerichtet und Fahrzeuge herausgezogen worden, so das Hauptzollamt. Im Fokus standen sowohl der Schwerlastverkehr als auch Kurier- und Expressfahrer. Darüber hinaus wurden bei einigen Firmen Geschäftsunterlagen überprüft. Im Kreis Gießen wurde das Depot eines Paketdienstleisters und eine Zustellbasis der Deutschen Post in die Kontrollen einbezogen.
Zoll sieht Anzeichen für Unregelmäßigkeiten
„Unser Augenmerk lag insbesondere auf der Zahlung des gesetzlichen Mindestlohns, der Einhaltung von sozialversicherungsrechtlichen Anmeldepflichten, aber auch auf dem unrechtmäßigen Bezug von Sozialleistungen sowie der illegalen Beschäftigung von Ausländern“, erklärte ein Sprecher des Hauptzollamtes Gießen. Bei den Kontrollen wurden die Zöllner zum Teil von der Landespolizei, dem Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und dem Arbeitsschutz des Regierungspräsidiums Kassel unterstützt.
Bislang hätten sich bei den Befragungen und Prüfungen in 41 Fällen erste Hinweise auf Unregelmäßigkeiten ergeben, so die Zollbehörde. Um die festgestellten Unregelmäßigkeiten weiter zu untersuchen, schließen sich nun umfangreiche Nachprüfungen an. Dabei werden die vor Ort erhobenen Daten der Arbeitnehmer mit der Lohn- und Finanzbuchhaltung der Unternehmen sowie weiteren Geschäftsunterlagen abgeglichen.